ISBN-13: 9783656835950 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 262 str.
Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: cum laude, Humboldt-Universitat zu Berlin (Fakultat II), Sprache: Deutsch, Abstract: Im letzten Novellenzyklus Kellers wird vielerlei unterschwellige Kritik an Gesellschaftszustanden im deutschsprachigen Raum und an typischen zeitgenossischen Vertretern diverser Gesellschaftsschichten zu einem groen Teil uber die Ironie transportiert. Vorkommen des ironischen Sprechens werden verknupft mit Momenten narrativer Ironie und erscheinen eng an das Typusmotiv des Sonderlings geknupft, das im "Sinngedicht" wiederholt eingesetzt wird. Die Untersuchung orientiert sich daher insbesondere an den mannlichen Vertretern der narrativ inszenierten Gesellschaftsordnung, deren Ironisierung oft erst bei naherer Hinsicht ins Auge fallt. Nachdem Preisendanz Kellers Dichtkunst nachvollziehbar mit dem burgerlichen Humor identifiziert, ergibt sich dennoch an vielen Stellen der Sinngedichtforschung die Wahrnehmung einer Ironie, deren genauere Untersuchung bisher jedoch ausgeblieben ist. So versteht sich die vorliegende Arbeit als eine Vertiefung der Einordnung des Keller-Werkes in die Kategorie des burgerlichen Humors. Thematisch erfolgt, neben der Konzentration auf die angesprochene Gesellschaftskritik, die Analyse ironischer Sequenzen auf dem Gebiet des Geschlechterdiskurses, mit dem sich ebenfalls Amrein, Bischof und Racz in jungerer Zeit auseinandergesetzt haben. Da ironische Elemente eine nicht unerhebliche Rolle in Figurendialogen - insbesondere auf der Ebene der Rahmenhandlung zwischen den beiden Hauptfiguren Reinhart und Lucie - zu spielen scheinen, kommen bei der Untersuchung verbalironischer Einheiten auch linguistische Theorien zum Einsatz. Hier orientiert sich die Vorgehensweise an Preukschat, der in seiner Monografie zum 'Akt des Ironisierens' (2007) eine dezidierte Untersuchung auch literarischer Werke mit sprachwissenschaftlichen Mitteln fordert. Auf diese Weise ist da