ISBN-13: 9783640809905 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 110 str.
Examensarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universitat Mannheim (Neuere Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Mai 2008 erschien der Debutroman Feuchtgebiete von Charlotte Roche in Deutschland. Innerhalb kurzester Zeit loste er eine Diskussion aus, was Literatur darf und was nicht, und ob ein solches Buch lesenwert sei. Bemerkenswert ist dabei einmal, dass diese Diskussion nicht ausschlielich in den Feuilletons der Zeitungen gefuhrt wurde, sondern, durch Talkshows und ausgedehnte Lesereisen der Autorin Charlotte Roche angefeuert, auch die Leserschaft und damit den Teil der Gesellschaft, der durch Zeitungen nicht angesprochen wird. Dabei spalteten sich diese in zwei gegensatzliche Lager: die einen finden das Buch absolut unlesbar und die anderen meinen, dass Frau Roche endlich etwas ausgesprochen habe, das schon langst hatte ausgesprochen werden mussen. Die Zeitungen erweckten den Eindruck, der besagte Roman sei ein Skandalroman, der ein absolutes Tabu brache, in diesem Fall die Sexualitat einer jungen Frau und deren Korperlichkeit inklusive der biologischen Prozesse derselben, und dass sie Dinge sage, die heute wie auch fruher nicht ausgesprochen, geschweige denn offentlich geschrieben werden durfen. Dennoch oder gerade deswegen verkaufte der Roman sich auerordentlich gut. Doch wird hier tatsachlich ein Tabu gebrochen und wenn ja, welches? Dies ist eine der Fragen, die in der folgenden Arbeit geklart werden. Zudem stelle ich die These auf, dass die obszone Sprache der Protagonistin Helen, also die benutzten Ausdrucke wie auch die beschriebenen Situationen, nicht nur dazu dient, den Leser zu schockieren, sondern daruber hinaus eine Funktion erfullt. Da die Sprecherin dieser Sprache die Hauptfigur und gleichzeitig die einzige Erzahlinstanz der Geschichte ist, werde ich besonders der Frage nach dem Erzahler, seiner Perspektive und seinem Standort nachgehen. Denn auch, wenn uns die Berichte in der Zeitung