ISBN-13: 9783656218258 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 32 str.
ISBN-13: 9783656218258 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 32 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 13, Johann Wolfgang Goethe-Universitat Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage nach dem freien Willen ist eine Frage, die Menschen seit je her beschaftigt und zu weitreichenden Diskussionen gefuhrt hat. Heutzutage sorgt besonders der Widerspruch zwischen der Alltagsdefinition von Freiheit und neueren Ergebnissen aus der Neurobiologie fur Aufruhr. Neurowissenschaftler behaupten, den freien Willen als eine Illusion entlarvt zu haben. Zwar wurden Menschen ihr Denken, Wollen und Handeln innerhalb gegebener Einschrankungen als frei empfinden, in Wirklichkeit sei jedoch "der subjektiv empfundene Willensakt ...] nicht die Ursache, sondern lediglich] ein Bewusstseinskorrelat von Willkurhandlungen, die vom Gehirn vorbereitet und gesteuert werden."1 Auch Martin Luther ist der Uberzeugung, dass der menschliche Wille nicht frei sein konne, da "Gott alles mit unwandelbarem, ewigem und unfehlbarem Willen sowohl vorhersieht, sich vornimmt und ausfuhrt."2 Neben diesen Positionen, die dem Menschen seinen freien Willen absprechen, gibt es eine Reihe von Geisteswissenschaftlern, die den gegensatzlichen Standpunkt vertreten, dass neuro-wissenschaftliche Ergebnisse die Freiheit des menschlichen Willens nicht auer Kraft setzen konne. In dieser Arbeit soll vordergrundig die Frage erortert werden, wie die teilweise entgegengesetzten und sich ganzlich widersprechenden Perspektiven auf den Freiheitsbegriff uberhaupt zusammengedacht werden konnen. Diesbezuglich werde ich zunachst die theologische Perspektive anhand von Luthers Theologie skizzieren, dann die Ergebnisse der Neurobiologie anhand der Standpunkte von Wolf Singer und Gerhard Roth erlautern und anschlieend auch die soziologische Perspektive kurz umreien. Was das ausgepragte Spannungsverhaltnis zwischen Natur- und Geisteswissenschaft betrifft, werden Argumentationen von Peter Bieri und Matthias Jung herangezogen. Da die Frage