ISBN-13: 9783050037158 / Niemiecki / Twarda / 2002 / 433 str.
Una fide, diverso ritu - "Im einen Glauben, in der Verschiedenheit der Riten": Mit dieser im 12. Jahrhundert gepragten Formel wurde seit dem Mittelalter bis in die Fruhe Neuzeit immer wieder versucht, in Form von "Kirchenunionen" das Schisma zwischen dem lateinischen und dem byzantinischen Christentum zu heilen. Man bemuhte sich, die gegenseitige Intoleranz dadurch zu uberwinden, da man sich bereit erklarte, unterschiedliche rituelle und disziplinare Kulturformen im Rahmen der einen, vom romischen Papst geleiteten und in der Einheit des Glaubens stehenden Kirche zuzulassen und anzuerkennen. Der Unionsgedanke stellt somit einen der fruhesten Versuche des westlichen Denkens dar, sich mit den Fragen der christlichen Einheit auseinanderzusetzen. Der Unionsgedanke bildete sich heraus als Bewaltigung jener Herausforderung, die die Eigenart der Ostkirche und die damit verbundenen Konflikte und Polemiken hervorgerufen haben. Die Fragen des Ritenvollzugs der Sakramente spielten dabei die Schlusselrolle. Es zeigt sich im Laufe der Untersuchung, da sich die gesamten kirchenpolitischen und theologischen Beziehungen zwischen Ost und West im Hochmittelalter in gewisser Hinsicht stets um die Streitfragen des Ritus drehten. In den verwickelten Nuancen der diesbezuglichen theologischen Kontroversen verbirgt sich eine scharfsinnige Auseinandersetzung um grundlegende Fragen der interkulturellen Kommunikation. Aus dem Inhalt: 1. Teil Die ostkirchliche Herausforderung: Konflikte und Polemiken um die Fragen des Ritus A. Der Azymenstreit B. Das Problem der Wasserbeimischung C. Der Taufformelstreit 2. Teil Die lateinischen Zugange zur Eigenart der Ostkirche: Im Spannungsfeld zwischen "Zuruckfuhrung" und Union D. Die politische Dimension E. Die Reflexion der Lateiner.