ISBN-13: 9783631582237 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 132 str.
Die deutschen Juden fassten die Spielfilmproduktion der NS-Zeit bis auf die reinen Tendenzfilme offenbar nicht als ein Derivat des sie bedrohenden antisemitischen Regimes auf. Einzelzeugnisse, so von Victor Klemperer, teilweise bisher unveroffentlicht, Ilse Aichinger, Carl Zuckmayer, Gottfried Reinhardt u.a., vor allem aber die Erfolge der Filmbuhne des Judischen Kulturbundes 1938-41 bezeugen eine durchweg zustimmende Aufnahme des uberwiegenden, tendenzfreien Anteils der deutschen Filmproduktion. Der vom judischen Publikum empfundenen Affinitat entsprach eine durchgangige Kritik der NS-Filmpolitik, nicht zuletzt von J. Goebbels selbst, an deren noch deutlich vom -liberalistischen- Geist der Weimarer Zeit gepragten Grundzug. Ein Anhang belegt den massgebenden Anteil judischer Filmproduzenten und -kunstler am bisher durchweg als -prafaschistisch- eingeschatzten nationalen Historienfilm der Jahre 1930-32."
Die deutschen Juden faßten die Spielfilmproduktion der NS-Zeit - bis auf die reinen Tendenzfilme - offenbar nicht als ein Derivat des sie bedrohenden antisemitischen Regimes auf. Einzelzeugnisse, so von Victor Klemperer, teilweise bisher unveröffentlicht, Ilse Aichinger, Carl Zuckmayer, Gottfried Reinhardt u.a., vor allem aber die Erfolge der Filmbühne des Jüdischen Kulturbundes 1938-41 bezeugen eine durchweg zustimmende Aufnahme des überwiegenden, tendenzfreien Anteils der deutschen Filmproduktion. Der vom jüdischen Publikum empfundenen Affinität entsprach eine durchgängige Kritik der NS-Filmpolitik, nicht zuletzt von J. Goebbels selbst, an deren noch deutlich vom "liberalistischen" Geist der Weimarer Zeit geprägten Grundzug. Ein Anhang belegt den maßgebenden Anteil jüdischer Filmproduzenten und -künstler am bisher durchweg als "präfaschistisch" eingeschätzten nationalen Historienfilm der Jahre 1930-32.