ISBN-13: 9783486705034 / Niemiecki / Twarda / 2012 / 424 str.
Im Mittelpunkt der Studie steht eine zentrale Frage der DDR-Geschichte: das spannungsreiche Verhaltnis von Auen- und Innenpolitik im Rahmen des KSZE-Prozesses, der die SED vor gravierende Probleme stellte. Der auenpolitische Prestigegewinn, der 1975 aus der Unterzeichnung der Schlussakte von Helsinki resultierte, war namlich teuer erkauft: Unzufriedene DDR-Burger konnten sich fortan auf die humanitaren und menschenrechtlichen Bestimmungen der KSZE-Schlussakte berufen, die auch die SED-Fuhrung akzeptiert hatte - allerdings nur zahneknirschend, weil sie die damit verbundene Gefahrdung ihrer Macht durchaus erkannte. Anja Hanisch zeigt, wie die DDR-Fuhrung diesem Dilemma in den KSZE-Verhandlungen zu entrinnen versuchte, wie massiv die ostdeutsche Gesellschaft auf die Liberalisierungsverheiung von Helsinki reagierte und wie der repressive Staat mit dem neuen Druck umging, der von innen und auen nach 1975 auf ihm lastete.
Im Mittelpunkt der Studie steht eine zentrale Frage der DDR-Geschichte: das spannungsreiche Verhältnis von Außen- und Innenpolitik im Rahmen des KSZE-Prozesses, der die SED vor gravierende Probleme stellte. Der außenpolitische Prestigegewinn, der 1975 aus der Unterzeichnung der Schlussakte von Helsinki resultierte, war nämlich teuer erkauft: Unzufriedene DDR-Bürger konnten sich fortan auf die humanitären und menschenrechtlichen Bestimmungen der KSZE-Schlussakte berufen, die auch die SED-Führung akzeptiert hatte allerdings nur zähneknirschend, weil sie die damit verbundene Gefährdung ihrer Macht durchaus erkannte. Anja Hanisch zeigt, wie die DDR-Führung diesem Dilemma in den KSZE-Verhandlungen zu entrinnen versuchte, wie massiv die ostdeutsche Gesellschaft auf die Liberalisierungsverheißung von Helsinki reagierte und wie der repressive Staat mit dem neuen Druck umging, der von innen und außen nach 1975 auf ihm lastete.