ISBN-13: 9783638597043 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 60 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Padagogische Hochschule Freiburg im Breisgau, 31 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Franz Kafkas Novelle "Die Verwandlung" war in den uber neunzig Jahren ihrer Existenz bemerkenswert haufig Gegenstand literaturwissenschaftlichen Interesses. Immer wieder wurde dabei auch die Schwierigkeit betont, den Dichter aufgrund seines einzigartigen Schreib- und Sprachstils epochal bzw. stilistisch einzuordnen (Expressionismus? Realismus? etc.), zumal er selbst sich zu keiner bestimmten Richtung zugehorig fuhlte. Diesbezugliche Erklarungsversuche fuhrten unter anderem zur Beschaftigung mit der Sprachbiografie des in Prag lebenden deutschsprachigen judischen Schriftstellers. Allerdings wurden in diesem Zusammenhang drei entscheidende Fehler gemacht, die gegenwartig der Wissenschaftler Marek Nekula (2003) ins Zentrum seiner Kritik stellt: Zum einen wurde Sprache weitlaufig als alleinige Determinante und alleiniger Ausdruck personlicher Identitat, Selbstdefinition und Kultur gesehen, zum anderen wurde fur Kafka allein das Deutsche (und somit nur "eine" Sprache) als diese identitatsstiftende Sprache in Betracht gezogen, und drittens wurde diese Sprache relativ pauschal als "Prager Deutsch" bezeichnet, wobei dieser Begriff als ein einheitlicher Terminus fur alle spezifischen Gruppensprachen im damaligen Prag verwendet wurde, ohne deren Unterschiede zu berucksichtigen und vor allem ohne genauer zu untersuchen, inwieweit deren Merkmale im Einzelnen auf Kafkas Sprache zutreffen. Ohne Zweifel spielt die sprachliche Komponente in Kafkas literarischen Werken, so auch in der "Verwandlung," eine wichtige Rolle. Literatur ohne Sprache ware nicht denkbar. Um daher herauszufinden, welchen konkreten Einfluss die Sprachbiografie des mehrsprachigen Kafka auf seine literarischen Texte