ISBN-13: 9783484365599 / Angielski / Twarda / 2001 / 740 str.
In einem auf drei Bande angelegten Dokumentationswerk werden Entstehung und Ausbreitung des Paracelsismus in den kontroversen Verflechtungen der Wissenschafts-, Literatur- und Sozialgeschichte des spaten 16. Jahrhunderts verankert. Die kritische Edition aufschlureicher, oft in unbekanntes Terrain fuhrender Texte ist begleitet von umfangreichen Kommentaren sowie von biographischen Darstellungen der Urheber, Adressaten, Gegner bzw. Sympathisanten der paracelsistischen Reform und Protestbewegung. Der erste Band des vorliegenden Werkes prasentiert im wesentlichen Briefe und Widmungsschreiben mageblicher Propagatoren des fruhen Paracelsismus (um 1560). Damit gelingt zum ersten Mal eine ebenso doxographische wie wissenschafts- und sozialgeschichtliche Erschlieung der Konstitutionsphase einer bis ins 18. Jahrhundert auerst einflureichen, ebenso naturkundlich wie religios inspirierten Reformbewegung. Die Texte werden philologisch-kritisch in ihrem Uberlieferungszusammenhang dokumentiert, ggf. mit einer Ubersetzung aus dem Lateinischen dargeboten, auerdem mit ausfuhrlichen Erlauterungen versehen, die bisher dunkle Zonen der deutschen, ja auch der europaischen Kulturgeschichte erhellen. Diese Erlauterungen umfassen einen Zeilenkommentar sowie jeweils ausfuhrliche, auch bibliographisch ergiebige Biogramme der Autoren und der angesprochenen Adressaten des In- und Auslandes (darunter z.B. Cosimo von Medici), soweit wie moglich auch der sonst erwahnten historischen Personen. In das Kommentarwerk sind die Ergebnisse weitlaufiger Recherchen eingearbeitet, welche am Leitfaden der kontroversen Paracelsus-Rezeption den wissenschaftlichen Pluralismus des spaten 16. Jahrhunderts sichtbar machen und in sozialen Konfigurationen verankern. Im Mittelpunkt stehen erste Spuren der Paracelsus-Rezeption (u.a. bei G.J. Rheticus), dann vor allem das umfangreiche zweisprachige Corpus (1560 ff.) des Basler Arztes Adam von Bodenstein. Ihm folgen ausgewahlte Zeugnisse der Arzte, Naturphilosophen und paracelsistisch orientierten Publizisten Alexander von Suchten, Valentius de Retiis, Valentius Antrapassus, Christophorus Pithopoeius, auch des Nurnberger Stadtarztes Heinrich Wolff, dies alles erganzt durch anonyme Schriften. Der Band wird eingeleitet von einer ausfuhrlichen Darstellung des fruhen Paracelsismus und seiner spateren Ausstrahlung, enthaltend auch die bibliographische Dokumentation des europaischen Forschungsstandes. Dazu kommen Zusammenfassungen zu jedem Autorencorpus sowie mehrere Register.