ISBN-13: 9783656754688 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 24 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universitat zu Koln, Sprache: Deutsch, Abstract: Franz Kafka schrieb die unvollendete Erzahlung "Der Bau," zwischen Ende November und Ende Dezember 1923 in Berlin. Er lebte zu der Zeit mit Dora Diamant, seiner letzten Lebensgefahrtin, uber die Herbst- und Wintermonate der Jahre 1923-1924 in Steglitz, bevor er nach Wien fuhr und dort in der Nahe am 3. Juni 1924 verstarb. Der Bau ist somit einer seiner letzten Erzahlungen, die erhalten geblieben ist. Es ist ein Bericht uber ein unbestimmtes Wesen, das in einem selbstgegrabenen unterirdischen Bau in Abgeschiedenheit von der Auenwelt lebt. Das Tier beginnt seine monologische Erzahlung zum Zeitpunkt der Fertigstellung seines Werkes. Es berichtet von seiner Entstehung und von seiner Funktion eines Refugiums, das ihm die absolute Sicherheit gewahrleisten soll. Der Bau ist sein Heim, der einzige Ort, der ihm die ersehnte Geborgenheit und Stille schenkt. Er ist seine Schopfung, mit der er ganzheitlich bis uber seinen Tod hinaus verschmolzen ist. Das Wuhltier lasst den Leser im Laufe der Erzahlung an den verzweigten Gedankengangen seines rationalen Verstandes teilhaben, ohne sich an ihn personlich zu adressieren. Der Leser fuhlt sich als distanzierter Zeuge eines pragnanten Zeitabschnittes im Leben eines Wuhltieres mit menschlichem Denkvermogen. Kafkas Erzahlung ist insofern eine reine Tiergeschichte, als dass sie ausschlielich auf der Wirklichkeitsebene der Tiere stattfindet. Die Welt der Menschen tritt nicht in Erscheinung, sondern es wird alles aus der Perspektive eines einzelnen Tieres erzahlt. Kafka bedient sich hier eines Stilelementes, das in der Asopischen Fabel seinen Ursprung hat. Er verwendet die Figur eines Tieres, um bestimmte Phanomene des menschlichen Daseins metaphorisch darzustellen. Folgende Arbeit zielt darauf hin, herauszufinden, inwiefern Kafkas Tiergeschichte eine Weiterbildung der traditionellen Fabel i