ISBN-13: 9783656500018 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 34 str.
ISBN-13: 9783656500018 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 34 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Freie Universitat Berlin, Veranstaltung: Deutschsprachige Literatur mit dem Schwerpunkt Neuere Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: John Dos Passos' "Manhattan Transfer" (1925) und Alfred Doblins "Berlin Alexanderplatz" (1929) zahlen neben Joyce' "Ulysses" zu den bedeutendsten Grostadtromanen des 20. Jahrhunderts. Ein wesentlicher Grund dafur liegt darin, dass es beiden Romanen gelingt, sowohl die Dynamik und Komplexitat als auch das Chaos und die Widerspruchlichkeiten der modernen Grostadt, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts explosionsartig entwickelte, literarisch einzufangen. Diese Grostadt, die die Wahrnehmung des Menschen entscheidend veranderte, lie sich nicht mehr objektiv in der Form des traditionellen Romans darstellen. Vielmehr musste sich der Roman dem Rhythmus der Grostadt anpassen, um sie in ihrer Fluchtigkeit und Fragmenthaftigkeit zum Ausdruck bringen zu konnen. Indem die Autoren durch die Montagetechnik die Stadt selbst zu Wort kommen lassen, revolutionieren sie nicht nur die traditionelle Romanform, sondern rucken gleichzeitig das Verhaltnis des Einzelnen zur modernen Grostadt in den Vordergrund. Schlielich sind die neuen asthetischen Ausdrucksformen eng geknupft an die radikale Veranderung der menschlichen Sinneswahrnehmung, die in der Forschungsliteratur als "Krise der Wahrnehmung" bezeichnet wird. Durch die schlagartige Verstadterung zu Beginn des 20. Jahrhunderts seien die Menschen zunehmend mit den permanent auf sie einstromenden Eindrucken uberfordert gewesen. Folglich mussten sie neue Erfahrungs- und Wahrnehmungsstrukturen entwickeln, um mit der Reizuberflutung der Moderne umzugehen. Diese bewusstseinsverandernde Wirkung der Grostadt, die erstmals Georg Simmel in seinem Aufsatz "Die Grostadte und das Geistesleben" (1903) thematisiert, ist