ISBN-13: 9783638673587 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 72 str.
ISBN-13: 9783638673587 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 72 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Eberhard-Karls-Universitat Tubingen, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Motiv von Schuld und Suhne, das in vielen Kafka-Texten eine Rolle spielt, wird im "Proce" auf eine besondere Weise thematisiert. In dieser Arbeit werden zunachst vier unterschiedliche Herangehensweisen an den "Proce"-Text aufgezeigt. Neben der biographischen kommt der religiosen wesentliche Bedeutung zu. Inwiefern judische und christliche Motive dabei zu trennen sind, wird als Voruberlegung festzustellen sein. Mit der Frage nach einem konkreten Verschulden Josef K.s geht die Uberlegung einher, aus welcher Perspektive die Figur Josef K. dem Leser dargestellt wird. Liegt eine personale Erzahlsituation und somit eine Identifikation des Leser mit der Figur vor? Oder bleibt dem Leser eine gewisse Distanz, die es ihm ermoglicht, K.s Denken und Handeln kritisch zu beurteilen? Zwar erwecken die Begriffe Schuld, Sunde und Suhne Assoziationen an die Geschichte des Sundenfalls in der Thora. Die Art und Weise, wie Kafka diese Motive verarbeitet, weisen jedoch auf andere, moglicherweise kabbalistische Quellen hin, von denen Kafka inspiriert worden sein konnte. Daher stellt sich die Frage, in welcher Form Kafka mit der Kabbala in Beruhrung gekommen ist und welche Stromungen ihn besonders gepragt haben. Anhand von Tagebuchaufzeichnungen werden Parallelen zwischen Motiven in kabbalistischen Legenden und Kafkas eigenem Leben aufgezeigt, die fur die Konzeption des "Proce"-Romans nicht unwesentlich gewesen sein durften. Dazu ist anzumerken, dass Tagebuchaufzeichnungen und andere personliche Schriften Kafkas in dieser Arbeit zwar als Hinweise zum besseren Verstandnis des Romans aufgefasst werde, daraus allerdings keine Gesetzmaigkeit zu dessen Deutung abgeleitet wird. Aufschluss uber die Problematik von Schuld und Suhne, wie sie speziell bei Josef K. vorliegt, konnte ein Blick a