ISBN-13: 9783640253494 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 160 str.
Klassiker aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Erstes Kapitel*** Thale. Zweiter... Letzter Wagen, mein Herr. Der altere Herr, ein starker Funfziger, an den sich dieser Bescheid gerichtet hatte, reichte seiner Dame den Arm und ging in langsamem Tempo, wie man eine Rekonvaleszentin fuhrt, bis an das Ende des Zuges. Richtig, Nach Thale stand hier auf einer ausgehangten Tafel. Es war einer von den neuen Waggons mit Treppenaufgang, und der mit besonderer Adrettheit gekleidete Herr: blauer Uberrock, helles Beinkleid und Korallentuchnadel, wandte sich, als er das Waggontreppchen hinauf war, wieder um, um seiner Dame beim Einsteigen behulflich zu sein. Die Compartiments waren noch leer, und so hatte man denn die Wahl, aber freilich auch die Qual, und mehr als eine Minute verging, ehe die schlanke, schwarzgekleidete Dame sich schlussig gemacht und einen ihr zusagenden Platz gefunden hatte. Von ahnlicher Unruhe war der sie begleitende Herr, dessen Auf- und Abschreiten jedoch, allem Anscheine nach, mit der Platzfrage nichts zu schaffen hatte, wenigstens sah er, das Fenster mehrfach offnend und schlieend, immer wieder den Perron hinunter, wie wenn er jemand erwarte. Das war denn auch der Fall, und er beruhigte sich erst, als ein in eine Halblivree gekleideter Diener ihm die Fahrbillets samt Gepackschein eingehandigt und sich bei dem Herrn Obersten (ein Wort, das er bestandig wiederholte) wegen seines langen Ausbleibens entschuldigt hatte. Schon gut, sagte der so beharrlich als Herr Oberst Angeredete. Schon gut. Unsere Adresse weit du. Halte mir die Pferde in Stand; jeden Tag eine Stunde, nicht mehr. Aber nimm dich auf dem Asphalt in acht. Dann kam der Schaffner, um unter respektvoller Verbeugung gegen den Fahrgast, den er sofort als einen alten Militar erkannte, die Billets zu coupieren. Und nun setzte sich der Zug in Bewegung. Gott sei Dank, Cecile, sagte der Oberst, dessen scharfer und beina