ISBN-13: 9783519035169 / Niemiecki / Miękka / 1992 / 546 str.
Die makromolekulare Chemie oder - allgemeiner - die Polymer wissenschaft wurde von Staudinger mit seinen Untersuchungen an Biopolymeren, wie den Polyisoprenen Kautschuk, Balata, Guttapercha sowie den Polysacchariden, insbesondere Cellu lose und Starke, begrundet. Hierbei dienten zunachst synthe tische Polymere wie das Polystyrol etc. als Modellsubstan zen. Diese heute auch als "Kunststoffe" bezeichneten Produk te entwickelten sich seitdem in faszinierender Weise zu ei nem wirtschaftlich ausserordentlich bedeutenden, eigenstan digen Gebiet. Hierbei haben sie sich von den Biopolymeren in gewissem Umfang gelost. Denn obwohl beide Gebiete sehr viele Gemeinsamkeiten besitzen, so unterscheiden sie sich doch in charakteristischer Weise. Hierzu gehort insbesondere die durch eine Matrizenreaktion erfolgende Synthese der Poly nucleotide, der Polypeptide bzw. Proteine, die zu einer streng definierten Primarstruktur, d. h. identischer Zusam mensetzung, Kettenlange und Sequenz aller Moleke In einer Spezies, fuhrt. Damit haben alle Molekein einer Art identi sche Muster zwischenmolekularer Wechselwirkungen und ster i scher Faktoren, wodurch auch die dadurch determinierte Kon formation (Sekundar- und Tertiarstruktur) identisch ist, im Unterschied zu den durch Polymerisations-, Polyaddi tions oder Polykondensationsreaktionen in vitro erhaltenen synthe tischen Polymeren. Entsprechendes gilt fur die durch Zusam menlagerung mehrerer Einzelmolekein entstehenden Strukturen hoherer Ordnung von Biopolymeren. Somit sind also die Bezie hungen zwischen Primarstruktur und Konformation der Polymer molekule und ggf. ihre Anordnung zu Strukturen hoherer Ord nung, deren Stabilisierung durch die o. a. Wechselwirkungen etc. Hauptgegenstand der Biopolymeren-Forschung ebenso wie Struktur-Umwandlungen