ISBN-13: 9783663035466 / Niemiecki / Miękka / 1960 / 78 str.
Seit dem Winter 1956/57 sind die Grossenverhaltnisse in der deutschen Energiewirtschaft in Bewegung geraten. Das auslosende Ereignis fur diese Entwicklungsanderung war die Suezkrise; die Ursachen jedoch sind sehr vielfaltig und komplex. Besonders seit der Jahreswende 1957/58 sind die bis dahin aufgestellten Energieprognosen fur die in der OEEC zusammenge schlossenen Lander, fur die Montan-Union und fur Westdeutschland in ihrem Wert als Richtschnur der Investitionstatigkeit in der Energiewirtschaft und der Energiepolitik der Regierungen zweifelhaft geworden. Man kann folgende Hauptgrunde dafur anfuhren: Erstens sind reine Gesamtmengen-Untersuchungen angestellt worden, wobei technische Bedingungen, Preise und marktwirtschaftliehe Zusammenhange zu wenig beachtet wurden. Zweitens wurde auch uber verhaltnismassig kurze Zeitraume eine Stetigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung angenommen, die erfahrungsgemass in ein zelnen Teilbereichen der Gesamtwirtschaft, insbesondere auch im Energie sektor, nicht gegeben ist. Drittens sind die bisherigen Beobachtungszeitraume zu kurz und uberhaupt das verfugbare statistische Zahlenmaterial unzureichend. Viertens sind die Ergebnisse solcher Rechnungen je nach Ansatz des vor handenen statistischen Materials und je nach Rechenmethode sehr unter schiedlich. Fur diese Art von Wirtschaftsrechnungen (Mengenrechnungen) ist es typisch, dass sie in einer Zeit der Knappheit an Energie entstanden sind. In den Jahren 1954 bis 1957 ging es in der Energiewirtschaft nur um die Vertei lung der vorhandenen Mengen an (heimischen) Energietragern. Aus dieser Sicht der Knappheit an heimischen Energietragern ist auch die falschli ehe Bezeichnung "Energielucke" entstanden; denn Importenergietrager stan den ausreichend zur Verfugung."