ISBN-13: 9783640396573 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 74 str.
Examensarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Gattungen, Note: 2,0, Universitat Rostock (Institut fur Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die deutsche Grostadtlyrik vom Naturalismus bis zur Gegenwart Die Grostadt ist ein Sujet der Lyrik, das in unterschiedlichster Weise literarisch bearbeitet wurde. In Frankreich wurde es durch Charles Baudelaire, Paul Verlaine und Arthur Rimbaud ins Zentrum des literarischen Interesses des Symbolismus, der Decadence und des Fin de Siecle gesetzt. In Deutschland waren es zuerst die Naturalisten, die die Grostadt zum Thema ihrer Lyrik machten. Wolfgang Rothe betont den unterschiedlichen Charakter der Grostadtlyrik der franzosischen Vertreter im Vergleich zur deutschen: Es war von Anbeginn in weitestem Mae eine soziale Dichtung, die sich unmittelbar auf die gesellschaftliche Unterschicht bezog - im Gegensatz zur Pariser Grostadtlyrik des Symbolismus, der Decadence und des Fin de siecle. Die deutsche Grostadtdichtung fand nicht zufallig zur Zeit der Industrialisierung und Urbanisierung ihren Ursprung, auch wenn eine umfangreiche Programmasthetik dies suggerieren konnte. Die deutsche Grostadtdichtung entstand durch die Veranderung der materiellen Lebensgrundlage. Die Fabrikstadt Berlin, besonders gekennzeichnet durch Larm, Gestank und Hasslichkeit konnte den Bewohnern nur sehr negative Lebensbedingungen in den Mietskasernenvierteln bieten. Lange Arbeitszeiten, Arbeitslosigkeit und Kinderarbeit, Alkoholismus und mangelhafte arztliche Versorgung waren die zentralen Probleme dieser Zeit. Im Naturalismus war die Grostadtlyrik vor allem eine sozialkritische Literatur, wobei die positiven Seiten des urbanen Lebensraums als Gegenstand in den Werken der Dichter keine Rolle spielten. Folglich schreibt Rothe uber die Kunstler: Sie wurden zu Mitleidsdichtern, doch erfreulicherweise in der Regel ohne das Kitschig- Sentimentale der pseudosozialen Trivialliteratur jener Jahre. Sie kamen von der Emporung uber das me