ISBN-13: 9783110262520 / Niemiecki / Twarda / 2011 / 511 str.
Oft ist vom 'Artusmythos' die Rede, wobei 'Mythos' alltagssprachlich letztlich alles Altertumliche, Bedeutungs- oder Geheimnisvolle bezeichnen kann. Dem steht eine aktuelle geisteswissenschaftliche Diskussion uber den Begriff des 'Mythos' gegenuber. Die Germanistik ubernimmt hierbei meist eine Vorreiterrolle. Der vorliegende Band offnet die Diskussion programmatisch fur den interdisziplinaren Dialog mit den anderen Philologien. Fokussiert auf das Feld der Artusliteratur, fragt der Band danach, welches Verstandnis von 'Mythos' welchen Phanomenen im arthurischen Roman angemessen ist. Inhaltlich wird der Begriff mit vorchristlichen Glaubens- und Weltmodellen verbunden; die Beitrage analysieren die Nachwirkung des mythischen Substrats in der Artusdichtung. Strukturell und formal wird der 'Mythos' als eine a-kausale, zeitlose Erzahlform verstanden, als eine Alternative zur Historiographie; zuweilen nahert er sich dem Fiktionalen, Magischen oder Symbolischen an. Deutlich wird, wie die einzelnen Romane je anders mit dem Mythischen umgehen, es destruieren, funktionalisieren oder restituieren. Der Band zeigt damit nachdrucklich, dass es einen literaturwissenschaftlichen Begriff des 'Mythos' jenseits der Einzeltexte nicht geben kann.
Oft ist vom Artusmythos die Rede: Was aber ist ein Mythos ? Die aktuelle germanistische Diskussion des Begriffs wird hier interdisziplinär geöffnet. Fokussiert auf Artusliteratur, fragt der Band danach, welches Verständnis von Mythos welchen Phänomenen angemessen ist. Inhaltliche wie strukturelle Mythos-Definitionen werden hinterfragt; der Blick richtet sich auf Wirkungen des mythischen Substrats in Artusromanen und den je individuellen Umgang mit mythischen Erzählformen. Deutlich wird, dass aufgrund der Heterogenität der Mythos-Begriffe nur der Einzeltext einen jeweils spezifischen Zugang zum Allgemeinen legitimieren kann.