ISBN-13: 9783824440627 / Niemiecki / Miękka / 1991 / 268 str.
Diese Arbeit entstand im Rahmen des Forschungsprojekts "Sprache und Vorurteil," das vom Oktober 1987 bis Oktober 1989 unter der Lei tung von Ruth Wodak am Institut fur Sprachwissenschaft an der Uni versitat Wien durchgefuhrt wurde. Dieses Projekt hatte sich zur Aufga be gesetzt, Ausserungsformen antisemitischer Vorurteile im Nach kriegsosterreich zu untersuchen, nachdem diese im Zuge der Affare "Waldheim" in der osterreichischen Offentlichkeit unuberhorbar gewor den waren und in Osterreich, sowie (in weit starkerem Ausmass) im Ausland zu scharfen Reaktionen gefuhrt hatten. Uber die unmittelbare Betroffenheit daruber, dass mehr oder weniger offener Antisemitismus nach 1945 in diesem Land wieder moglich geworden war, hinaus, lag das Interesse v. a. darauf, wie das offiziell am meisten geachtete Vorur teil trotzdem wieder eine Rolle in der politischen und offentlichen Aus einandersetzung spielen konnte. Ursprunglich nur als ein Kapitel der Untersuchung von Vorurteilen in den Printmedien konzipiert, erlangte dieser Teil des Projekts aufgrund der Fulle des Untersuchungsmateri als einen Umfang, der es sogar notwendig machte, die ungekurzte Version im Projektendbericht nur als Anhang zu veroffentlichen (vgl. PROJEKTTEAM "SPRACHE UND VORURTEIL," 1989, Bd. I und 11). Standen in der Projektarbeit v. a. Materialanalysen im Mittelpunkt, so versuche ich im Rahmen dieses Buches die verschiedenen Realisie rungsformen antisemitischer Vorurteile zu systematisieren und auf grund dieser Resultate die allgemeinen linguistischen Moglichkeiten Da Antisemitismus im von Vorurteilskommunikation herauszuarbeit