ISBN-13: 9783810024510 / Niemiecki / Miękka / 1999 / 375 str.
ISBN-13: 9783810024510 / Niemiecki / Miękka / 1999 / 375 str.
, Man gehorl nicht Zu den Deutschen. Man gehort nicht ifir Turkei. Man steckt so iJPischen drin (. . . ). Man wei nicht, wo man wirklich zugehorl' Mit diesen Worten druckte eine Mutter von zwei turkischen Madchen die kultu- relle Zwitterstellung aus, in der sich viele auslandische Mitburger befinden. Sie stellte auch fest: "Wamm fragt uns niemand, wie es uns geht?" Die Autorin der hier vorliegenden Studie fragt nach. Die auslandischen Ju- gendlichen, die sie befragt, geben authentische Einblicke in ihr Leben, in die Probleme, mit denen sie im alltaglichen Leben und in der Schule konfrontiert sind. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, da die zwolf turkischen Jungen froh sind, einmal gefragt zu werden, erzahlen zu konnen, wie es ihnen geht in einem Land, das fur sie eine fremde Heimat bleibt. 7,3 Millionen auslandische Mitburger (8,9 % der Gesamtbevolkerung) leb- ten 1996 in Deutschland. Fast 30 % der auslandischen Staatsburger in Deutsch- land haben einen turkischen Hintergrund. Zudem kamen in den letzten zehn Jahren ca. 5 Millionen Aussiedler und Fremde nach Deutschland, unter denen sich ein uberproportionaler Anteil Minderjahriger befand. In unseren Schulen stellen auslandische sowie deutsche Kinder auslandischer Herkunft inzwischen eine signifikante Schulerpopulation dar, die auch zukunftig weiter steigen wird. In Grostadten wie Berlin entstehen inzwischen wieder "Turkenklassen" und zwar nicht, weil diese bildungspolitisch gewollt sind, sondern wegen der hohen Konzentration turkischer Familien in bestimmten Stadtbezirken. Trotzdem sind die Kinder auslandischer Familien im deutschen Bildungssystem noch immer ein marginalisiertes Problem.