ISBN-13: 9783663109693 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 197 str.
Unter den Konzepten und Begriffen, welche die gegenwartigen Diskussion in der Managementlehre pragen, hat sich das organisationale Lernen in jungster Zeit beharrlich seinen Weg gebahnt. Auch wenn das Etikett eines "Modebegriffes" abwertend erscheinen mag, lasst sich nicht ubrsehen, dass sowohl Theoretiker als auch Praktiker Fragen des Lernens verstarkte Aufmerksamkeit widmen. Einer der dominierenden Ausloser hierfur ist der wachsende Veranderungsdruck, dem sich die Unternehmen im ausgehenden 20. Jahrhundert ausgesetzt sehen. Die standig steigende Geschwindigkeit des Wandels und die daraus resultierende Not wendigkeit, sich in einer immer komplexer werdenden Umwelt zu orientieren, machen Lernen zu einer absoluten Prioritat. Unternehmen, die sich mit den Aspekten des organisationalen Wandels sowie der Erarbeitung und Forderung ihrer Entwick lungsfahigkeit nicht erfolgreich auseinandersetzen, riskieren, auf absehbare Zeit zu den Verlierern zu gehoren. Arie de Geus (1988) geht sogar so weit zu behaupten, dass Lernen den einzig uberdauernden Wettbewerbsvorteil der Zukunft darstellt. In Anbetracht der grossen Aufmerksamkeit, die das organisationaleLernen geweckt hat, ist es ein Grund zur Beunruhigung, dass die Definition und Verwendung des Begriffes durch beachtliche Konfusion gekennzeichnet ist. Dabei ist es intuitiv ohne weiteres zu verstehen, dass Organisationen lernfahig sein sollten, um ihre Wettbe werbsfahigkeit zu erhalten oder zu erhohen. Schwierigkeiten bereitet allerdings das konkrete Verstandnis des Begriffs organisationales Lernen vor allem in seiner Abgrenzung zu individuellen Lernprozessen. Die Gleichsetzung der beiden ist dabei vollig unzulassig. Dies ware nicht der erste misslungene Versuch, von einem indivi duellen Phanomen auf die Eigenschaften eines grosseren Ganzen zu schliessen."