ISBN-13: 9783656836056 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 80 str.
ISBN-13: 9783656836056 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 80 str.
Masterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen (Kommunikationswissenschaften), Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Ausgezeichnet mit Best-Thesis-Award der LMU Munchen, Abstract: Aliquid semper haeret: Von jeder - noch so abwegigen Beschuldigung - bleibt immer etwas hangen (Francis Bacon) Der ehemalige Post-Chef Klaus Zumwinkel, die amerikanische Studentin Amanda Knox, der Wettermoderator Jorg Kachelmann oder der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann: sie alle haben mehr oder weniger ihre breite Bekanntheit in Deutschland Gerichtsverfahren zu verdanken. Ob der Vorwurf der Steuerhinterziehung, der Vergewaltigung oder des Mordes. Sie alle mussten mindestens zwei Urteile uber sich ergehen lassen, eines durch das Gericht, das andere durch die Offentlichkeit. Auch wenn ein Angeklagter in Deutschland so lange als unschuldig gilt, bis er von einem Gericht rechtskraftig verurteilt wurde, zeigen diese Falle, welche Macht die Medien in Deutschland gerade bei juristischen Auseinandersetzungen besitzen. Den durch die Medien vorverurteilten Moderatoren Jorg Kachelmann und Andreas Turck beispielsweise hat der spatere Freispruch vor Gericht zwar eine Freiheitsstrafe erspart. Doch durch die Berichterstattung wahrend der Prozesse, in der auch nach einem Freispruch immer wieder betont wurde, es handele sich nur um einen "Freispruch zweiter Klasse," ist den Betroffenen eine berufliche Zukunft in ihrem alten Umfeld kaum mehr moglich. Der Ruf ist ruiniert, die offentliche Existenz vernichtet (Boehme-Neler, 2012). "Der Beklagte sieht sich heutzutage haufig einer 'Umkehrung‛ der Unschuldsvermutung gegenuber: Er wird als schuldig dargestellt, bis der Beweis seiner Unschuld erbracht ist"