ISBN-13: 9783638705134 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 56 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 1.0, Universitat Bremen, 57 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Systemtheorie will eine Universaltheorie sein. Eine Universaltheorie, die universal anwendbar und selbstreflexiv ist, insofern sie auch sich selbst als Gegenstand ihrer Theorie behandeln konnen muss. Da eine Universaltheorie ein koharentes Theoriegebaude zum Ziel hat, kommt sie nicht darum herum, auch ihre eigene Erkenntnistheorie zu stellen. Luhmanns erkenntnistheoretische Position kann als Grundlage und zugleich als formgebend fur seine Gesellschaftstheorie gesehen werden. Sie verhilft die Systemtheorie zu einer selbstreferentiellzirkularen Universaltheorie zu machen, die sich also selbst mit einbezieht und damit uber das Auseinanderfallen von Erkenntnis und Gegenstand - wie noch in der Erkenntnis klassischer Erkenntnistheorien - hinausgeht. Gesellschaft wird in der Gesellschaft beobachtet, Gesellschaft beobachtet sich somit selbst. Es gibt keine Superposition der Beobachtung mehr, keinen archimedischen Punkt fur die Entscheidung fur Unterscheidungen, keine beobachtungsunabhangige Beobachtung. Es kann immer nur das beobachtet werden, was beobachtet wird. Die dem zugrundeliegende bzw. vorausgesetzte Unterscheidung kann nicht gesehen werden, sie ist der blinde Fleck der Beobachtung. Dem kann auch die Systemtheorie nicht entgehen, aber sie ist sich dieser Begebenheit bewusst und kann sie reflektieren. Wie sich und ob sich diese theoretische Position halten lasst und was dies schlielich fur die Erkenntnis und dann auch Wissen und Wissenschaft bedeutet, soll das Thema dieser Arbeit sein.