ISBN-13: 9783638649049 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 64 str.
Zwischenprufungsarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Westfalische Wilhelms-Universitat Munster (Institut fur Dt. Philologie), Veranstaltung: Albert Ehrenstein, Sprache: Deutsch, Abstract: So deutlich eine Verbindung zwischen dem zerrissenen, sich scheinbar auflosenden Realitatsbezug des Autors und der Dissoziation des Karl Tubutsch auszumachen ist, so verschwommen erscheint in einer solchen Ausdeutung die spezielle poetische Auseinandersetzung mit der auf den Autor einwirkenden Wirklichkeit. Erst eine literarische Betrachtung ermoglicht es, die Figur Karl Tubutsch als fiktionalen Ausdruck radikaler Form zu verstehen und dem Text das literarische Element des Erdachten zuzugestehen. Der zugrunde liegende Problemkomplex kann in seiner tiefgrundigen Gesamtheit nur vollstandig erhellt werden, wenn sich das literarische Subjekt vom realen lost und in seiner einzigartigen, literarischen Gestalt zur Kenntnis genommen wird. So wird im Folgenden der Versuch unternommen werden, Karl Tubutsch als dissoziertes Ich zu analysieren. Die Figur wird dabei in den kultur- geschichtlichen Hintergrund eingegliedert, um sie als Sinnbild eines desillusionierten, von der rational-zivilisatorischen Wirklichkeit der Jahrhundertwende zerrissenen Menschen darzustellen. Das Werk, das Albert Ehrenstein schlagartig zu einem Wortfuhrer des Expressionismus gemacht hat, wird aus literarischer Perspektive zu betrachten sein. Der kunstvollen Entwicklung der weltfremden und haltlosen Personlichkeit des Karl Tubutsch wird dabei besondere Aufmerksamkeit gewidmet und erhalt den Vorzug gegenuber einer Herangehensweise, die den Text als selbstanalytischen Ausdruck des Autors liest und versteht.