Einführung - Begrifflich-theoretische Grundlagen und Forschungsstand - Kovariationsbasierte Kausalattributionen in Krisensituationen: Ein rezeptionsorientierter Ansatz der organisationalen Krisenkommunikation
Andreas Schwarz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der TU Ilmenau und Geschäftsführer der Internationalen Forschungsgruppe Krisenkommunikation (www.crisis-communication.de).
Dass Krisen das Ansehen von Unternehmen oder anderen Organisationen erheblich beschädigen können, ist unter Krisenmanagern, Kommunikationsberatern und Wissenschaftlern konsentiert. Über die Einflussfaktoren, die den Zusammenhang zwischen Krise und Reputation genauer erklären, ist bislang jedoch wenig bekannt. Andreas Schwarz entwickelt daher ein Modell, das zeigt, wie Stakeholder die Ursachen von Krisen in Abhängigkeit von bestimmten Informationsdimensionen bestimmen und im Anschluss daran Organisationen für negative Krisenauswirkungen verantwortlich machen. Zwei experimentelle Studien ergaben, dass Ursachen- und Verantwortungszuschreibungen einen wesentlichen Einfluss auf krisenbedingte Reputationsschäden haben. Diese Befunde bildeten den Ausgangspunkt zur Entwicklung forschungsgestützter Krisenkommunikationsstrategien für die Öffentlichkeitsarbeit von Organisationen.