ISBN-13: 9783531051031 / Niemiecki / Miękka / 1991 / 125 str.
1. Vor mehr als sechzigJahren schon hat NICHOLAS POPPE eine pragmatische Be- merkung gemacht, die fiir die Genese der als "Heldenmarchen/Reckenmarchen" (bayaturliy uliger) oder "Heldensagen" (bayaturliy domoy) bekannten miindlich tra- dierten Uberlieferungen von Bedeutung ist, indem er, die abnehmende Verbrei- tung der Reimepen (tuulis) bei den Khalkha-Mongolen beklagend, von der Weiter- gabe vieler Epen als "Prosamarchen" sagte: "Solche Heldensagen, die von Anfang bis Ende in Reimen vorgetragen wurden, werden immer seltener, und sehr oft werden ganze Partien in Prosa hergesagt." l Fiir die Khalkha-Uberlieferungen hat sich dies bestatigt, wie die von G. ]. RAM- STEDT urn 1900 gesammelten und 1973/74 durch H. HALEN veroffentlichten Prosa- versionen bereits zeigten. Unter ihnen bildet die Prosa-Fassung des Gurwan naste gunan ulan biitar ein besonders iiberzeugendes Beispiel fUr diese Entwicklung hin 3 zur erzahlenden Prosa. SchlieBlich zeigen auch die von D. CERENSODNOM als eigene Kategorie ver- 4 offentlichten 23 Heldenmarchen aus Khalkha starke Beeinflussungen durch Heldenepen, was besonders die Heldenmarchen Ganc itst galzuu ar baatarS und Gurwan nastaj Gunan ulaan baiitar6 deutlich machen. 1m ersten dieser beiden Texte ist die Nachfolge nach dem Epos Qan qarangyui ausdrucklich vermerkt. Wahrend der letzten Jahre sind auch in Sammlungen von Marchen anderer mongolischer Volkerschaften wie der in Hulunbuir siedelnden Burjaten, ' der 8 9 Oiraten aus dem Ili-Gebiet und aus dem Tarbagatai/Tegesi-Gebiet in Sinkiang 1 Zum khalkhamongolischen Heldenepos, in: Asia Maior V: 1928, 184. 2 H. H. uiN, Nordmongolische Volksdichtung, gesammelt von G. J. RAMsTEDT, I, Helsinki 1973, 250-270.