ISBN-13: 9783484651630 / Angielski / Twarda / 2007 / 338 str.
ISBN-13: 9783484651630 / Angielski / Twarda / 2007 / 338 str.
Bislang gibt es trotz der groen Anzahl deutsch-judischer Periodika (von 1806 bis 1938) nur wenige Arbeiten, die sich einzelnen Titeln widmen. Die Freistatt (1913/14) ist als Zeitdokument besonders interessant, weil sie als einziges deutsch-judisches Periodikum eine 'alljudische' Richtung propagiert, die sich sowohl vom liberalen als auch vom zionistischen Judentum in Deutschland abgrenzt. Gepragt ist dieses Konzept vor allem durch Fritz Mordechai Kaufmann (1888--1921). Da uber ihn wenig bekannt ist, steht zunachst seine Biographie im Mittelpunkt, bevor der fur ihn zentrale Kontext der 'Judischen Renaissance' skizziert wird. Schwerpunkte liegen in der Analyse des deutsch-judischen Bildes vom Ostjudentum sowie der entsprechenden Literaturdiskussionen. Zudem wird die zeitgenossische Sicht judischer (National-)Literatur der Literaturauffassung Kaufmanns gegenubergestellt. Die Untersuchung der Programmatik und des Literaturkonzeptes der Freistatt steht im Zentrum der Studie. Zudem wird die "Freistatt"-Debatte als Abbild der problematischen innerjudischen Situation der Zeit beleuchtet. Abschlieend wird Kaufmanns 'Vermachtnis' dargestellt, denn auch nach dem fruhen Ende der Freistatt trat deren verantwortlicher Redakteur fur die alljudische Idee ein, bevor er 1921 trotz seines groen politischen wie literarischen Erfolges den Freitod wahlte.