ISBN-13: 9783484630154 / Angielski / Twarda / 1997 / 393 str.
Rituale haben eine soziale und eine asthetische Dimension. Rituale konnen sozial wirksam sein, weil sie auch asthetisch in den Bann ziehen. Beides gehort unauflosbar zusammen. Das Werk Stefan Georges (1868-1933) stellt in der deutschen Literaturgeschichte der Moderne den bedeutendsten und konsequentesten Fall einer Asthetik des Rituals dar. Unter der Kategorie des Rituals lat sich die fur George selbst wichtige innere Einheit von Leben und Werk rekonstruieren. Georges Werk ist gleichsam ein einziges Ubergangsritual, das die deutschsprachige Lyrik dem europaischen Asthetizismus und Symbolismus geoffnet hat. Seine Rituale der Literatur entfalteten fruh ihre soziale Bindekraft im Kreis der Junger. Sie waren entscheidend fur die groe, aber erst ansatzweise erforschte Wirkung Georges auf die deutsche Literatur, auf die Politik und auf die Universitaten. Im Unterschied zu fruheren Interpretationen wird in dieser Arbeit, nach einer Ubersicht uber Tendenzen und Dispositionen zum Rituellen um 1900 und besonders in der franzosischen Moderne, das Katholische im Werk Georges starker betont. Georges Rituale der Literatur nutzen intensiv das asthetische Potential des katholischen Kultus.