«Das Proben der Symptome» zeigt Rosmarie Waldrop unvergleichlich fein und konzentriert in treffsicheren Satzen. Ihre Kunst schenkt Motive und Wendungen, die das Herz wie mit dem Schraubenzieher umdrehen, zugleich vertraut und fremdelnd mit Welt wie mit Jenseits. «Alles Meta- physische,» schreibt sie, «lebt in der Grammatik», die Grammatik aber lebt im Korper, der Korper im Geist. Diese me nage a trois portraitiert sie hier in der guise von Symptomen, situiert in ihrem Leben, in Miniaturen, deren Statements alle Scharniere sind, Türen, Stimmen; wo die Wirklichkeit landen kann, mitten...
«Das Proben der Symptome» zeigt Rosmarie Waldrop unvergleichlich fein und konzentriert in treffsicheren Satzen. Ihre Kunst schenkt Motive und Wendun...
Zwei hellbeige Würmchen auf der linken Hand. Eines der beiden frisst sich in Höhe eines tieferen Zeigfingerknöchels unter die Haut. Das Fleisch quillt. Kein Schmerz. Ich wache auf. Es ist 7:24 h am 15.3. Also noch 15 Tage vor 29 Jahren; oder 16 vor 94.
Zwei hellbeige Würmchen auf der linken Hand. Eines der beiden frisst sich in Höhe eines tieferen Zeigfingerknöchels unter die Haut. Das Fleisch qui...
Die Gedichte in Hans Thills neuem Band gehen von Gedichten von Petrarca und von John Donne, von Daniel Heinsius und von Paul Fleming, von Hölderlin und von Trakl u.v.a.m. aus und schreiben diese fort. Indem sie auf die mehr oder minder fremden Sprachen ihrer Vorredner hören, auf ihr Spanisch, Französisch, Englisch, Holländisch, Italienisch und Deutsch, hören sie nicht auf, seltsam schimmernde Schätze aus ihrem Sprachgrund zu heben und in die eigenen Gefilde fortzuschreiben, ganz im Sinne von John Donnes Zeile "And makes one little room an everywhere": Und mach, dass wir in kleinsten...
Die Gedichte in Hans Thills neuem Band gehen von Gedichten von Petrarca und von John Donne, von Daniel Heinsius und von Paul Fleming, von Hölderlin u...
Jack Spicer (1925-1965) ist die mysteriöse Größe der amerikanischen Poesie. "Jack Spicer", schreibt Stefan Ripplinger im Nachwort zu seinem Buch mit Spicers serial poems, die er hier im Original und seiner Übersetzung präsentiert, "schrieb keine Gedichte, er hielt Séancen ab. Verse werden Verkündigungen, Repräsentationen Vergegenwärtigungen von Abwesendem, Herabrufen von Fremdem, Vergänglichem. Bürgerliche Dichtung dagegen spricht gewöhnlich aus der Intimität eines unergründlichen Ich. Ein solches Ich zu besitzen, bestritt Spicer vehement, kein Autor sei er, keine Autorität,...
Jack Spicer (1925-1965) ist die mysteriöse Größe der amerikanischen Poesie. "Jack Spicer", schreibt Stefan Ripplinger im Nachwort zu seinem Buch mi...
Insgesamt habe ich den Eindruck eines angenehm unangenehmen Buches. Es ist dunkel und trübe, einsam, verlassen, gleichgültig und lakonisch, ein grauer Donnerstag ohne Termine. Es gefällt mir damit ausgesprochen gut und ich bekommen große Lust, die Familie sich selbst zu überlassen und in eine Kneipe zu gehen. (Der Autor an die Verleger) Dem lässt sich, nüchtern betrachtet, im Grunde nicht viel hinzufügen. Außer, dass es verschiedenste Landschaften in diesem Gedichtband gibt, in denen viele Menschen verloren gehen.
Insgesamt habe ich den Eindruck eines angenehm unangenehmen Buches. Es ist dunkel und trübe, einsam, verlassen, gleichgültig und lakonisch, ein grau...