Das Rhein-Main-Gebiet ist heute eine der ökologisch und biogeographisch am besten erforschten Regionen der Welt - und das hat unmittelbar mit einem der größten Umweltsünder des 20. Jahrhunderts zu tun: dem Frankfurter Flughafen. Von diesem paradoxen Befund ausgehend skizziert der Essay von Nils Güttler das Programm einer politischen Wissensgeschichte dieses scheinbaren "Nicht-Ortes". Im Mittelpunkt steht dabei eine politische Geschichte des Wissens über Umwelt. Das örtliche Klima, das Management von Wald und Biotopen und nicht zuletzt die oft gravierenden Auswirkungen des Luftverkehrs...
Das Rhein-Main-Gebiet ist heute eine der ökologisch und biogeographisch am besten erforschten Regionen der Welt - und das hat unmittelbar mit einem d...
»Wir Europäer sind Asiaten« - mit diesen Worten überschrieb die Zeitschrift »Bild der Wissenschaft« 2015 ihre Juli-Ausgabe. Die Beiträge zu diesem Titelthema rekurrierten dabei weniger auf archäologische, sondern vielmehr auf aktuelle genetische Analysen. Diese sorgen vor allem seit den 2010er Jahren für Schlagzeilen und bezeugen einerseits die steigende Bedeutung molekulargenetischer Erkenntnisse im Kontext archäologisch-historischer Forschung im öffentlichen Diskurs; andererseits bilden sie einen in den letzten Jahren beobachtbaren Trend innerhalb der Archäologie ab, der sich in...
»Wir Europäer sind Asiaten« - mit diesen Worten überschrieb die Zeitschrift »Bild der Wissenschaft« 2015 ihre Juli-Ausgabe. Die Beiträge zu die...
Kultureller Kannibalismus als metaphorische Verschlingung des Anderen und seine Transformation in ein 'Eigenes' wird im Brasilien der 1920er Jahre als Möglichkeit des Widerstands gegen die nach wie vor wirksame Vorherrschaft Europas in Kunst, Kultur und Literatur zelebriert. Seither kann die Trope der Einverleibung nicht nur in Lateinamerika als paradigmatisch für den Diskurs über Identität, Alterität und Differenz, Sprache, Literatur, Tradition und Übersetzen angesehen werden. Die vorliegende, kaleidoskopische Reflexion des Kannibalismus - eine Kannibalogie - sucht den Akt der...
Kultureller Kannibalismus als metaphorische Verschlingung des Anderen und seine Transformation in ein 'Eigenes' wird im Brasilien der 1920er Jahre als...
»Plötzlich ist jeder ein Prophet, es zu sein ist kein Status mehr. Im unbegrenzten und undifferenzierten Raum des endlos durchstreiften Waldes kann man nur leben, aber nicht wohnen; man kann auskommen, aber nicht produzieren.«
1975 veröffentlichte Hélène Clastres La terre sans mal als Resultat der ethnologischen Studien, die sie mit ihrem Mann Pierre Clastres bei indigenen Gesellschaften in Südamerika durchgeführt hatte. Ihre Untersuchung utopischer Erzählungen, des Widerstands gegen die Kolonisatoren und der Herrschaftskritik in der Dichtung wurde bisher nicht ins Deutsche...
»Plötzlich ist jeder ein Prophet, es zu sein ist kein Status mehr. Im unbegrenzten und undifferenzierten Raum des endlos durchstreiften Waldes kann ...
Nach seinen Anfängen in Otto Neuraths Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum in Wien ging der 24jährige Jurist Rudolf Modley 1930 in die USA, wo er in den folgenden Jahrzehnten das graphische Informationsdesign entscheidend prägen sollte. Als 1964 die Vereinten Nationen die Idee der Kulturanthropologin Margaret Mead aufgriffen, so genannte Glyphs zu schaffen, Symbole, die unabhängig von Kultur und Sprache verstanden werden konnten, taten sich Mead und Modley zusammen. Sie gründeten 1966 die Gesellschaft Glyphs, Inc. In getrennten wie in gemeinsamen Publikationen entwickelten sie ihre Idee...
Nach seinen Anfängen in Otto Neuraths Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum in Wien ging der 24jährige Jurist Rudolf Modley 1930 in die USA, wo er in...
Die Versuchungen des heiligen Antonius wurden seit dem Mittelalter gerne als Leseszene visualisiert. In zahlreichen Buchmalereien, Grafiken und Gemälden wird Antonius als versunkener, gestörter oder geschändeter Leser dargestellt, der von boshaften Dämonen belagert oder bedrängt wird. In diesem Zusammenhang taucht um 1500 das rätselhafte Motiv lesender Dämonen auf. Vor allem in der Malerei von Bernardo Parentino, Hieronymus Bosch und seinen Epigonen erblicken wir dämonische Wesen, welche die Lektüre des Heiligen auf diabolische Weise imitieren, parodieren, pervertieren.Ausgehend von...
Die Versuchungen des heiligen Antonius wurden seit dem Mittelalter gerne als Leseszene visualisiert. In zahlreichen Buchmalereien, Grafiken und Gemäl...