Der wortgewaltige Roman Filio ist nicht daheim zählt wahrscheinlich zu den außergewöhnlichsten slowenischen Werken überhaupt. Die üppige poetische Sprache, der reiche Symbolismus und der sensible Blick der Autorin für alles Erotische und Sexuelle stechen deshalb so heraus, weil sie damit eine Anti-Utopie zeichnet, die einem Bestiarium des Wahnsinns ähnelt. Die Fabelwesen hier sind raubtierhafte Menschen, die ihr totalitäres Regime über systematische Vergewaltigung regeln. Die Männer der unteren Stadt sind die absoluten Herrscher einer Insel, die wie eine Strafkolonie für Frauen...
Der wortgewaltige Roman Filio ist nicht daheim zählt wahrscheinlich zu den außergewöhnlichsten slowenischen Werken überhaupt. Die üppige poetisch...
"Die Haltung gegenüber den jüdischen Menschen in Slowenien, habe sich seit den Pogromen im 19. Jahrhundert nicht wirklich verändert, auch wenn es nur mehr 44 gezählte Jüdinnen und Juden in Ljubljana gibt", erzählte Berta Bojetu Ende der Achtzigerjahre in einem kleinen Freundeskreis. Ihr Gedichtband Besede iz hise Karstein war soeben auf Slowenisch erschienen. Eines der Ergebnisse dieses Gespräches war die Veröffentlichung des Romans Filio ni doma (1990) - Filio ist nicht daheim, dem 1995 Pticja hisa - (Das Vogelhaus) folgte. Die Figuren, denen wir im Gedichtband begegnen, wachsen aus...
"Die Haltung gegenüber den jüdischen Menschen in Slowenien, habe sich seit den Pogromen im 19. Jahrhundert nicht wirklich verändert, auch wenn es n...
Es schwieg und schwieg, etwas schwieg und da war nichts, worauf man hätte zeigen können. In den Monaten, die du auf der Insel verbracht hattest, hattest du in dir das zähe Fließen deiner eigenen und fremder Trauer erkannt, in der du nach Hilfe riefst vor der Entfremdung von dir selbst, nach Händen riefst, die dich unter Menschen stoßen würden, wo du vergessen könntest. Der bis auf Blut und Schorf gesuchte Schrei wurde stärker und blähte sich auf, sank ein und rieselte aus dem Mund ins Fleisch, kroch und lauerte.
Es schwieg und schwieg, etwas schwieg und da war nichts, worauf man hätte zeigen können. In den Monaten, die du auf der Insel verbracht hattest, hat...