Physiognomik gilt als eine obsolete esoterische Disziplin, deren Bedeutung sich fur die Kunstgeschichte darauf beschrankt, Portrats und Ausdrucksstudien in ihrem historischen Kontext zu verstehen. Sie muss jedoch als ein grundlegendes methodisches Vorbild der kunsthistorischen Forschung verstanden werden. Nicht nur in der Entstehungsphase des Faches um 1800, vor allem im fruhen 20. Jahrhundert durchziehen physiognomische Denkfiguren nahezu alle relevanten methodischen Ansatze. Namhafte Kunsthistoriker wie Heinrich Wolfflin, Wilhelm Pinder, Hans Sedlmayr oder Wilhelm Fraenger bezogen sich...
Physiognomik gilt als eine obsolete esoterische Disziplin, deren Bedeutung sich fur die Kunstgeschichte darauf beschrankt, Portrats und Ausdrucksst...