Im Flechtwerk, Lehnerts achter Gedichtband, ist ein streng gefügtes Werk. Siebenmal sieben Gedichtpaare bilden ein Flechtwerk, eine verwobene Kunst der Fuge. Musikalische Strukturen prägen den Zyklus: von Reimklängen bis zur Motivverarbeitung in verschränkten Zusammenhängen nach dem Vorbild barocker Kantaten.
Doch geht es nicht um formalistische Exerzitien. In ihrer so expressiven wie reflexiven Musikalität erkunden Lehnerts Gedichte die Natur, indem sie ihr antworten. Und mehr noch: Gegen den als Anthropozän maskierten Totalzugriff des Menschen auf...
Im Flechtwerk, Lehnerts achter Gedichtband, ist ein streng gefügtes Werk. Siebenmal sieben Gedichtpaare bilden ein Flechtwerk, ei...
Die Brüche in der eigenen Biographie, die letzten DDR-Jahre als Wehrdienstverweigerer und die neue Orientierung in einer veränderten Wirklichkeit - diese Erfahrungen haben den jungen Dresdner Autor Christian Lehnert auf den Weg gebracht. Aber erst die Begegnungen mit Israel und dem arabischen Sprachraum haben diesen Dichter in ein Niemandsland zwischen den verschiedenen Kulturen geführt. Von dieser Ortlosigkeit spricht »Der gefesselte Sänger«, wie Christian Lehnert in Aufnahme eines altarabischen Mythos von der Unerreichbarkeit eines Ideals, das gleichwohl Lebenssinn stiftet, sein...
Die Brüche in der eigenen Biographie, die letzten DDR-Jahre als Wehrdienstverweigerer und die neue Orientierung in einer veränderten Wirklichkeit - ...
Die Legenda aurea, die Goldene Legende, ist die wichtigste europäische Sammlung von Heiligenlegenden und war über Jahrhunderte ein Bestseller des Mittelalters. Ihr Herausgeber, der lombardische Ordensprovinzial Jacobus de Voragine, hat die Quellen aus Antike und Mittelalter gesammelt, dabei ihren Ton bewahrt und sich ihnen doch auch fragend genähert.
Der Frage »Was und wer aber ist ein Heiliger?« geht auch Christian Lehnert, Dichter und Theologe, in seiner Auswahl, Übersetzung und Kommentierung der Legenden nach. Als Antwort findet er einen Umbruch ohnegleichen im...
Die Legenda aurea, die Goldene Legende, ist die wichtigste europäische Sammlung von Heiligenlegenden und war über Jahrhunderte ein Bests...
»Die Gedichte von Rainer Maria Rilke sind sprachliche Tonkunst. Doch hat ihre Musikalität zugleich eine Eigenart, die ich so von keinem anderen Dichter kenne: Sie ist verwoben in dichte Bilderfolgen, und so beginnt sich das Sichtbare mit den Klängen zu regen und zu bewegen, und Rilkes Verse werden zu Tänzen. Sie erinnern aus der Ferne des zwanzigsten Jahrhunderts die archaische Einheit, die mit dem griechischen choros im kultischen Theater gemeint war. Der Chor sang und sprach und kreiste in Reigen in eins auf der Bühne. Rilkes Versfüße tanzen in den freien Metren geschmeidig und...
»Die Gedichte von Rainer Maria Rilke sind sprachliche Tonkunst. Doch hat ihre Musikalität zugleich eine Eigenart, die ich so von keinem anderen Dich...
In einer Lebenskrise zieht sich der Erzähler in ein altes, halbzerfallenes Gehöft im Osterzgebirge zurück. Es wird ihm zum Ausgangspunkt für Gänge in eine Natur, die ebenso menschengemacht wie versehrt ist und ihm doch in kleinen Details wie eine Wildnis gegenübertritt. In der spirituellen Bewegung dieses Rückzugs sucht der Erzähler Orte radikaler Fremde auf. Er vermutet sie in einer religiösen Erfahrung, die alle Ordnungen und ideologische Sicherheiten durchschlägt; er fastet, er meditiert. Zur begleitenden Lektüre wird ihm die "Apokalypse des Johannes", ein Grundtext der...
In einer Lebenskrise zieht sich der Erzähler in ein altes, halbzerfallenes Gehöft im Osterzgebirge zurück. Es wird ihm zum Ausgangspunkt für Gäng...
In der kompakten Form acht- und zwölfzeiliger Gedichte hatte Christian Lehnert seine »Pneumatologie« einer spirituellen Naturerfahrung zuletzt verdichtet (Aufkommender Atem, 2011), und mit derselben Form setzt er in seinem neuen, sechsten Gedichtband wieder an. Konsequent aber wächst die Form diesmal gegen die minimalistische Verdichtung auf, über Sonette hin zu dynamischen Zeilen und Strophen voll hexametrischer Rhythmen. Die Weitung der Form bedeutet zugleich eine Annäherung an größere Formationen der Wirklichkeit. Das Gedicht bewegt sich über die Erfahrung von Landschaft...
In der kompakten Form acht- und zwölfzeiliger Gedichte hatte Christian Lehnert seine »Pneumatologie« einer spirituellen Naturerfahrung zuletzt v...