Hat die Vertreibung von Millionen Deutschen aus Ostmitteleuropa nach 1945 in der Erinnerungskultur der Bundesrepublik einen angemessenen Platz gefunden? Manfred Kittel zeigt, dass Differenzierungen notwendig sind: In den 1960er Jahren zeichnete sich mit wachsender Kritik an der ostpolitischen Haltung der Landsmannschaften in Medien und intellektuellen Milieus eine zunehmende Entfremdung vom historischen deutschen Osten ab. Da aber noch alle Parteien um die Wahlerstimmen der Vertriebenen rangen, blieb der erinnerungskulturelle Wandel begrenzt. Erst nach dem "Machtwechsel" in Bonn 1969 mehrten...
Hat die Vertreibung von Millionen Deutschen aus Ostmitteleuropa nach 1945 in der Erinnerungskultur der Bundesrepublik einen angemessenen Platz gefunde...
Warum haben die franzosischen Wahler in den 1930er Jahren mehrheitlich fur eine linke "Volksfront" votiert, wahrend in Deutschland das "Dritte Reich" die Massen mobilisierte? Die Bedeutung dieser Entwicklungsunterschiede fur politische Mentalitat und Parteien in der deutschen und franzosischen Provinz zwischen den Weltkriegen untersucht Manfred Kittel am Beispiel Westmittelfrankens und der Correze. Dabei gelingt ihm "ein rundum uberzeugender Beweis fur den Nutzen international vergleichender Regionalstudien" (H.A. Winkler).
Warum haben die franzosischen Wahler in den 1930er Jahren mehrheitlich fur eine linke "Volksfront" votiert, wahrend in Deutschland das "Dritte Reich" ...
Hat der von Rudi Dutschke verkundete Marsch der 68er-Bewegung "durch die Institutionen" der Bundesrepublik wirklich stattgefunden? Manfred Kittel nimmt mit Frankfurt am Main einen der Brennpunkte der Studentenrevolte in den Blick - und damit die Geschichte der lokalen Parteien, der Stadtischen Buhnen und des Historischen Museums in den Jahren bis 1977, als Hilmar Hoffmann Kulturdezernent im traditionell sozialdemokratisch dominierten "Romer" war. Das "Frankfurter Modell" kommunaler Kulturpolitik fand bundesweit Aufmerksamkeit. Aber wie tiefgreifend und nachhaltig war der Wandel, den vor allem...
Hat der von Rudi Dutschke verkundete Marsch der 68er-Bewegung "durch die Institutionen" der Bundesrepublik wirklich stattgefunden? Manfred Kittel nimm...
In Nurnberg und Tokio standen nach dem Zweiten Weltkrieg die Hauptreprasentanten des Nationalsozialismus und des japanischen Ultranationalismus vor Gericht und mussten sich wegen der von beiden Diktaturen verubten Massenverbrechen verantworten. In der Folgezeit tat sich Japan noch schwerer damit als Westdeutschland, seine Vergangenheit zu "bewaltigen." Dies lag nicht allein daran, dass die Verbrechen nur teilweise vergleichbar waren und der Tenno in Tokio nicht auf die Anklagebank kam. Vielmehr konnten die Japaner nach dem apokalyptischen Schock der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki einen...
In Nurnberg und Tokio standen nach dem Zweiten Weltkrieg die Hauptreprasentanten des Nationalsozialismus und des japanischen Ultranationalismus vor Ge...
Raphael Lemkin, der polnisch-jüdische Vater der UN-Völkermordkonvention von 1948, sah auch in der Vertreibung von 14 Millionen Deutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges einen Genozid. Dieser begann für ihn nicht erst bei der physischen »Ausrottung« ganzer Völker, sondern bedeutete »Zerstörung nationaler Gruppen als solcher« in ihrer sozialen Existenz. Der Deutsche Bundestag schloss sich 1954 beim Beitritt zur UN-Konvention von der CDU bis zur SPD Lemkins breitem Genozidbegriff an.
Mit wachsender Bedeutung des Holocausts in der Erinnerungskultur wurden später in Deutschland...
Raphael Lemkin, der polnisch-jüdische Vater der UN-Völkermordkonvention von 1948, sah auch in der Vertreibung von 14 Millionen Deutschen am Ende des...