Schopenhauers Die Kunst, alt zu werden reiht sich ein in eine lange Tradition philosophischen Nachdenkens über das Alter. In den hier versammelten Aphorismen und Miniaturen begegnet uns Schopenhauer nicht als der notorische Misanthrop und Pessimist. Ihm gelingt vielmehr eine Hommage an das Altern und die Vergänglichkeit, die zugleich sein Testament und eine Anleitung zum Glücklichsein ist. Am Ende entläßt uns Schopenhauer mit der tröstlichen Gewißheit, daß das Alter zumindest jene Gelassenheit und Geistesruhe gewährt, die Glück überhaupt erst ermöglicht.
Schopenhauers Die Kunst, alt zu werden reiht sich ein in eine lange Tradition philosophischen Nachdenkens über das Alter. In den hier versammelten Ap...
Unter den nachgelassenen Papieren Schopenhauers fand sich ein Band von 150 dicht beschriebenen Seiten. Er hat den Titel "Senilia" und enthält, neben anderem, eine "Kunst des Alterns". Dieses Manuskript, gleichsam Schopenhauers philosophisches Testament, wird hier erstmals vollständig transkribiert herausgegeben. §In den letzten Jahren seines Lebens hat Schopenhauer Tag für Tag die Früchte seiner regelmäßigen Meditationen in dieses "Gedankenbuch" notiert: Zitate, Reflexionen, Erinnerungen, wissenschaftliche Überlegungen, psychologische Beobachtungen, Beschimpfungen und Tiraden,...
Unter den nachgelassenen Papieren Schopenhauers fand sich ein Band von 150 dicht beschriebenen Seiten. Er hat den Titel "Senilia" und enthält, neben ...
Im Gegensatz zum Tier, das den Tod erst im Sterben kennenlernt, trägt der Mensch die Gewissheit seines Todes stets mit sich herum. Der Tod steht unausweichlich im Hintergrund und kann jeden Augenblick herantreten. Arthur Schopenhauer, der Meisterdenker des Pessimismus, ist gleichwohl der Überzeugung, dass der "Kern unseres Wesens" im Tod unversehrt bleibt. Vom Tod betroffen ist das individuelle Bewusstsein. Doch dieses ist ohnehin nur Schein. "Wir werden im Augenblicke des Sterbens inne, dass eine bloße Täuschung unser Dasein auf unsere Person beschränkt hatte."
Im Gegensatz zum Tier, das den Tod erst im Sterben kennenlernt, trägt der Mensch die Gewissheit seines Todes stets mit sich herum. Der Tod steht unau...