In den Jahren 1934 und 1935 hat Simone Weil ihre Erfahrungen in einer Fabrik in einem Tagebuch festgehalten, das heute mit Recht zu den wichtigsten politischen Dokumenten jener Epoche zählt. Es gibt kein in seiner Bedeutung vergleichbares Stück politischer Literatur aus der Arbeitswelt jener Zeit.
Simone Weil (1909-1943) war Philosophin. Sie schaffte es, große Gegensätze in ihrem Denken und Handeln zu vereinen: So vertrat sie pazifistische Ansichten und kämpfte gleichzeitig im Spanischen Bürgerkrieg, vertrat sowohl rationale als auch mystische Anschauungen.
In den Jahren 1934 und 1935 hat Simone Weil ihre Erfahrungen in einer Fabrik in einem Tagebuch festgehalten, das heute mit Recht zu den wichtigsten...
«Eine politische Partei dient der Erzeugung kollektiver Leidenschaft. Eine politische Partei ist so organisiert, dass sie kollektiven Druck auf das Denken jedes einzelnen Menschen ausübt, der ihr angehört. Erstes und genau genommen einziges Ziel jeder politischen Partei ist ihr eigenes - unbegrenztes - Wachstum. Wegen dieser drei Charakteristika ist jede Partei im Keim und ihrem Anspruch nach totalitär. Ist sie es de facto nicht, so nur, weil für die Konkurrenten das Gleiche gilt wie für sie.»
Simone Weil, Intellektuelle mit jüdischen Wurzeln, für die die...
«Eine politische Partei dient der Erzeugung kollektiver Leidenschaft. Eine politische Partei ist so organisiert, dass sie kollektiven Druck auf das D...
Mutig, entschlossen und mit beispiellosem Einsatz kämpfte Simon Weil zeit ihres Lebens für eine bessere Welt. Dabei stellte sie die leidvolle Erfahrung der Fabrikarbeiter und -arbeiterinnen in den Mittelpunkt ihres Engagements. Überraschenderweise steht Weils Vision zur Lösung der sozialen Frage in engem Verhältnis zu Gott. Dabei geht es ihr aber keinesfalls um ein Aufgeben des Weltlichen im Glauben. Die Ordensschwester Britta Müller-Schauenburg beschreibt Weils Haltung in ihrem Vorwort vielmehr als einen "geistlichen Umgang" mit "geistlosen Routinen": Fremdbestimmtheit und...
Mutig, entschlossen und mit beispiellosem Einsatz kämpfte Simon Weil zeit ihres Lebens für eine bessere Welt. Dabei stellte sie die leidvolle Erfahr...
Simone Weil wird als Marxistin, Anarchistin, Existentialistin oder christliche Mystikerin wahrgenommen und doch erschöpft sich ihre Person und ihr Werk nicht in diesen Zuschreibungen. Susan Sontag schrieb, jede Zeile Simone Weils lohne die Lektüre, Ingeborg Bachmann war fasziniert von der Bedingungslosigkeit ihrer Texte, Emmanuel Levinas erschreckte ebendiese. Albert Camus hielt Simone Weils Werk für eine der eigenständigsten Positionen seiner Zeit. Der in den letzten Lebensmonate in London entstandene Text sollte als Empfehlung für die Errichtung einer Nachkriegsordnung in...
Simone Weil wird als Marxistin, Anarchistin, Existentialistin oder christliche Mystikerin wahrgenommen und doch erschöpft sich ihre Person und ihr...
Sie ist erst 33 Jahre alt und wird ein Jahr später sterben, als sie im April und Mai 1942 ihren wichtigsten spirituellen Text verfasst. Das Unglück und die Gottesliebe erschien posthum mit einem Vowort von T.S. Eliot. Das Unglück - in Form von physischem oder seelischem Schmerz, aber auch sozialer Erniedrigung - enwurzelt den Menschen so sehr, dass der von ihm Betroffene das Ganze seines Leben nicht mehr einzuordnen vermag und es als sinnlos empfindet. Um nicht vollständig vom Unglück zerrissen zu werden, muss der Mensch das, was ihm auferlegt ist, annehmen und ihm zustimmen. Dies...
Sie ist erst 33 Jahre alt und wird ein Jahr später sterben, als sie im April und Mai 1942 ihren wichtigsten spirituellen Text verfasst. Das Unglück ...
Die Verwurzelung ist Simone Weils politisches und philosophisches Vermächtnis, ihr »Glaubensbekenntnis«, wie sie selbst es nannte, das ihr früher Tod 1943 unvollendet ließ. In Zeiten von Krieg und Barbarei unternimmt Simone Weil darin den Versuch, die Grundprinzipien der Menschlichkeit und der Zivilisation neu zu bestimmen. Als Grundkategorie des Menschseins gilt ihr die »Verwurzelung«, womit sie die reale, aktive und natürliche Teilhabe eines Menschen an einer Gemeinschaft beschreibt.
Ihre Schrift stellt die Frage nach der politischen Verantwortlichkeit des...
Die Verwurzelung ist Simone Weils politisches und philosophisches Vermächtnis, ihr »Glaubensbekenntnis«, wie sie selbst es nannte, das ...