Jörg Steiner ist in der Generation nach Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt einer der großen Erzähler der Schweizer Literatur. Strafarbeit, mit dem er 1962 als Romancier debütierte, gilt als Klassiker - und mit Wer tanzt schon zu Musik von Schostakowitsch veröffentlichte er 2000 ein letztes Meisterwerk. »Daß die Wahrheit eine Geschichte ist, heute eine andere als morgen, ist nur natürlich«, heißt es darin gleich zu Beginn. Steiner hält das Erzählte immer frei von Festlegungen. Sein Blick gilt den Rändern der Gesellschaft - dem Museumsaufseher Goody Eisinger...
Jörg Steiner ist in der Generation nach Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt einer der großen Erzähler der Schweizer Literatur. Strafarbeit<...
»Der Kollege sagt, Unabhängige seien auf Abhängige angewiesen, um unabhängig zu bleiben.«In knappen Skizzen und minutiös beobachtet, entwickelt Jörg Steiners Erzählung 'Der Kollege' das Psychoprotokoll eines Arbeitslosen, den Prozeß der Ausgrenzung eines Menschen: eines Menschen, der zum Verschwinden gebracht wird.Seit dem Tag, an dem für den Mechaniker Bernhard Greif und seinen Kollegen das Wort Feierabend seine Bedeutung verloren hat, seit »vierhundert Stempeltagen«, sind Greif und sein Freund ein unzertrennliches Paar. Jeder ihrer arbeitslosen Tage hat seinen Weg: an der Post...
»Der Kollege sagt, Unabhängige seien auf Abhängige angewiesen, um unabhängig zu bleiben.«In knappen Skizzen und minutiös beobachtet, entwickelt ...
Die Personen, auf die das Bild gemünzt ist, sind zahlreich. Sie leben in Kapiteln, die die Namen der Jahreszeiten tragen: äußere Merkmale einer dahinfließenden Zeit, die ihre Anonymität erst im Innern verliert, dort, wo sich die Geschichten abspielen. Es geht um Familien und Freunde, um Junge und um Altgewordene. Es ist ein ständiges Kommen und Gehen und Verweilen - und beginnt dort, wohin Martin Knecht von seinem Vater eigens verbracht wurde, in der Jugenderziehungsanstalt Brandmoos. Von dort aus geht es ins Zuchthaus Stadelegg, von dort in die Rekrutenschule, von dort nach Amerika....
Die Personen, auf die das Bild gemünzt ist, sind zahlreich. Sie leben in Kapiteln, die die Namen der Jahreszeiten tragen: äußere Merkmale einer dah...
14 Prosastücke - locker aneinandergereiht und jedes von sicherer Selbstständigkeit. Doch diese Selbständigkeit schließt sich nicht ab, sondern fügt die Geschichten auf strenge und hintergründige Weise zu einer poetischen Welt zusammen, so erfüllt von Stoff, so präsent in ihren Gestalten, so einfallsreich in den mitgeteilten Lebensläufen, so unverstellt durch Sprache, daß die Form des Romans da kaum standhalten könnte und von Steiner mühelos unterlaufen wird. Er insistiert auf der Einfachheit seiner Geschichten, rechnet mit den Widerhaken in kunstlosen Sätzen, legt seinen...
14 Prosastücke - locker aneinandergereiht und jedes von sicherer Selbstständigkeit. Doch diese Selbständigkeit schließt sich nicht ab, sondern fü...
Der 1962 entstandene Roman "Strafarbeit" ist der Bericht eines Gefangenen, der sich seine Flucht erträumt, der widerspenstig und sehnsüchtig die Träume durchexerziert, unerbittlich seine Unfreiheit kontert. Das ist ein Thema, das nicht abzuschütteln ist, solange es unumgänglich ist, Träume zu reflektieren. Steiner verbaut seinem Gefangenen alle Illusionen, läßt ihn fortwährend Anfälligkeit und Durchlässigkeit seiner Träume erfahren. Am Ende sind Relativität und Relevanz, Realität und Irrealität der Träume von der Freiheit gleichermaßen denkbar.
Der 1962 entstandene Roman "Strafarbeit" ist der Bericht eines Gefangenen, der sich seine Flucht erträumt, der widerspenstig und sehnsüchtig die TrÃ...