»Fear is a man's best friend« lautet das Motto von Ralf Rothmanns Erzählungsband, und tatsächlich ist es oft die Angst, die seinen Figuren aus der Not hilft. Der alternde Dozent, dem während einer Autopanne in der mexikanischen Wüste die Logik der Liebe aufgeht, die Geigerin, die eine finale Diagnose erhält, oder das Kind im Treppenflur, das seine Prügelstrafe erwartet - sie alle erfahren Angst auch als spiegelverkehrte Hoffnung. Und sogar in der erschütternden Titelgeschichte, dem Gespräch des Schriftstellers Isaak Babel mit Wassili Blochin, seinem Moskauer Henker, für den eine...
»Fear is a man's best friend« lautet das Motto von Ralf Rothmanns Erzählungsband, und tatsächlich ist es oft die Angst, die seinen Figuren aus ...
Wer hat nicht schon davon geträumt, dem "erstickenden Unsinnsgefüge" unserer Wirklichkeit den Rücken zu kehren und in exotischer Ferne einen Neubeginn zu wagen? Nach seinem Prosadebüt 'Messers Schneide' gelingt Ralf Rothmann erneut das Kunststück, diese Sehnsucht nach einem anderen Leben in spannungsreicher, ungestüm belebender Sprache aufzuheben. Bedrohlich-schmerzhafte Erfahrungen erleidet Guntram Lohser, ein aus Berlin stammender Fotograf, in Muisne, einem ecuadorianischen Dorf am Meer, zwischen Sumpfland und Kokospalmen, die im obszönen Lied vom Windfisch besungen werden ... Ein...
Wer hat nicht schon davon geträumt, dem "erstickenden Unsinnsgefüge" unserer Wirklichkeit den Rücken zu kehren und in exotischer Ferne einen Neubeg...
Winter 1945: Verwundet liegt die sechzehnjährige Elisabeth, ein Landarbeiterkind, in einem Bunker unter der Erde und wird von einem russischen Deserteur gepflegt. Durch das Ofenloch hört sie Schritte im Schnee, und fiebernd stellt sie sich vor, dass dort oben nicht nur alle, die sie kennt und mag, ihre Eltern und Brüder, die Oma aus Danzig, sondern auch ihr künftiger Mann und die ungeborenen Kinder nach ihr suchen und sich über die Trümmer entfernen, ohne zu ahnen, dass sie darunter liegt. Und plötzlich denkt die Vergewaltigte, dass es gut so ist, dass sie nie mehr hinaufwill zu...
Winter 1945: Verwundet liegt die sechzehnjährige Elisabeth, ein Landarbeiterkind, in einem Bunker unter der Erde und wird von einem russischen Des...
»Immer habe ich den Regen geliebt - solange ich nicht nass wurde. Die Welt ist friedlicher, wenn es regnet, still sitze ich am Fenster und höre zu, wie der Wolkenbruch das Laub der Linde, die Postkästen und die leeren Flaschen hinter dem Bistrot zum Klingen bringt. So flüssig schriebe ich gern. Die ganze rue Delambre ist bis zur letzten Laterne auf eine glänzende Weise ausformuliert, und ich blicke durch die Tropfen auf der Fensterscheibe wie durch winzige, schnell zerlaufende Prismen auf mein Leben.«
Ralf Rothmanns Notizen aus fünfzig Jahren: So persönliche wie...
»Immer habe ich den Regen geliebt - solange ich nicht nass wurde. Die Welt ist friedlicher, wenn es regnet, still sitze ich am Fenster und höre z...
Winter 1945: Verwundet liegt die sechzehnjährige Elisabeth, ein Landarbeiterkind, in einem Bunker unter der Erde und wird von einem russischen Deserteur gepflegt. Durch das Ofenloch hört sie Schritte im Schnee, und fiebernd stellt sie sich vor, dass dort oben nicht nur alle, die sie kennt und mag, ihre Eltern und Brüder, die Oma aus Danzig, sondern auch ihr künftiger Mann und die ungeborenen Kinder nach ihr suchen und sich über die Trümmer entfernen, ohne zu ahnen, dass sie darunter liegt. Und plötzlich denkt die Vergewaltigte, dass es gut so ist, dass sie nie mehr hinaufwill zu...
Winter 1945: Verwundet liegt die sechzehnjährige Elisabeth, ein Landarbeiterkind, in einem Bunker unter der Erde und wird von einem russischen Des...
Der Abschlussband von Ralf Rothmanns großer Trilogie über den 2. Weltkrieg und die Nachkriegszeit in Deutschland
Winter 1945: Verwundet liegt die sechzehnjährige Elisabeth in einem Bunker und wird von einem russischen Deserteur gepflegt. Und plötzlich denkt sie, dass es gut so ist und dass sie für immer unter dem Schnee bleiben möchte. Aber sie muss ihr Leben zu Ende leben. In einem atemberaubenden Panorama der frühen Nachkriegsjahre zeichnet Ralf Rothmann das Porträt einer Frau, der das Durchlittene jedes Gefühl dafür nimmt, welches Leid sie anderen...
Der Abschlussband von Ralf Rothmanns großer Trilogie über den 2. Weltkrieg und die Nachkriegszeit in Deutschland