Wir Vampire unterwerfen uns nicht der Logik von binärem Denken, wir nehmen viele Bedeutungen an. Und genau das macht uns so furchterregend und unberechenbar. Gut und Böse, Körper und Geist, Mann und Frau. All das existiert bei uns nicht. Wir respektieren keine Grenzen, Positionen und Regeln. Wir sind nicht verhandelbar und potenziell unbestimmt, veränderbar und nicht essenziell. Damit geht eine Vieldeutigkeit einher, die den binär denkenden Menschen Angst macht. Wir bedrohen durch diese grenzüberschreitenden Möglichkeiten nicht nur individuelle Identitäten, sondern auch den ganzen...
Wir Vampire unterwerfen uns nicht der Logik von binärem Denken, wir nehmen viele Bedeutungen an. Und genau das macht uns so furchterregend und unbere...
Peter Härtling beschreibt in seinem Roman WAIBLINGERS AUGEN (1990) die ständische und zugleich kosmopolitische Denkweise Waiblingers. Sein Streben nach Autonomie und Individualität findet seine Grenzen in bürgerlichen Absprachen, in den Ritualen der Sicherheit, die er als lebensfeindlich und seiner Vitalität entgegengesetzt empfindet. Ein allgemeiner Ordnungsbegriff existiert für ihn nicht. Um einen Platz in der konkreten Wirklichkeit seiner Zeit zu finden, um seine Identität zu konstituieren, wendet er sich gegen die affirmative Biedermeierkultur, um durch die Poesie sich und die...
Peter Härtling beschreibt in seinem Roman WAIBLINGERS AUGEN (1990) die ständische und zugleich kosmopolitische Denkweise Waiblingers. Sein Streben n...