Leib und Leben, das hat im älteren Deutsch zweimal dasselbe bedeutet: Leben. Um Leben und Tod geht es in diesen Erzählungen, denn die Geschichten von Vätern und Müttern, Kindern und Alten scheinen in Einsamkeit und Gemeinsamkeit, mit Hilflosigkeit, Tod und Mord, in Einverständnis und Krise den Lauf der Welt demonstrieren zu wollen. In diesem Buch wird der Versuch unternommen, Menschen anders zu sehen, und das Andere hat wohl mit dem wörtlichen Sinn von »Leib« zu tun. Der Körper widersetzt sich der Schuldigsprechung durch die Kultur. Er zwingt den Betroffenen, in...
Leib und Leben, das hat im älteren Deutsch zweimal dasselbe bedeutet: Leben. Um Leben und Tod geht es in diesen Erzählungen, de...
»Kannst du dir vorstellen, daß ich nie einen Menschen geliebt habe?« Sein eigener Schrei ist es, der Josef, bis vor kurzem Herr einer Hotelkette, überrascht: Sein Enkel John stellt die Krippenfiguren im Spiel anders auf, als es die Weihnachtserzählung vorschreibt - und aus der Heiligen Familie wird eine Szene intimer Gewalt. Das Erschrecken darüber deckt eine Geschichte auf, die nicht vergangen ist. Hat Josef vor bald fünfzig Jahren die Frau, die er zu lieben glaubte, umgebracht? Diese Geschichte kann er keinem Sechsjährigen erzählen. Also schreibt er dem Enkel einen langen...
»Kannst du dir vorstellen, daß ich nie einen Menschen geliebt habe?« Sein eigener Schrei ist es, der Josef, bis vor kurzem Herr einer Hotelkette...
»Wie in den Liebesgeschichten geht es auch in diesen Erzählungen um die Unfähigkeit des Menschen, jene Schale zu durchbrechen, die das Ich umgibt - jenen Panzer aus Konvention, Standesritualen, Erfahrungen und Ängsten, die die schwache Persönlichkeit stützen und absondern.« Valentin Herzog, Basler Zeitung
»Wie in den Liebesgeschichten geht es auch in diesen Erzählungen um die Unfähigkeit des Menschen, jene Schale zu durchbrechen, die das ...
Wenn einer eine Reise tut, dann will er sich versuchen. Daß riskante Reisen so etwas wie Initiationsriten sind und daß Landschaften die Seele spiegeln, beschreibt Adolf Muschg anhandvon Goethes drei Reisen in die Schweiz. Im 18. Jahrhunderts galt die Schweiz als die ideale europäische Kulisse für ein in den Alpen wiedererstandenes Arkadien und diente als Projektionsfläche für extreme Selbstversuche und Lebensträume. Goethes erste Reise galt der Frage "Wer bin ich?". Der junge Reisende suchte alle Fesseln zu sprengen auf der Suche nach einer tragfähigen Identität. Seine zweite Reise...
Wenn einer eine Reise tut, dann will er sich versuchen. Daß riskante Reisen so etwas wie Initiationsriten sind und daß Landschaften die Seele spiege...
In seinem Buch zeigt Muschg, daß die Schweiz in den letzten Jahrzehnten entscheidende Weichenstellungen wie die, sich zu Europa zu bekennen, verpaßt und obendrein ihre eigene europäische Geschichte um das Revolutionsjahr 1848 uminterpretiert hat. Aber Muschg wäre nicht Muschg, wenn er diesen Sachverhalt nicht mit literarischen, also erzählerischen Mitteln ins Bild brächte: anhand von drei Figuren, von denen der Gründer Alfred Escher die mächtigste, der Dichter Gottfried Keller die bekannteste, beider Gegenspieler aber, der Advokat Friedrich Locher, die eigentliche Entdeckung des...
In seinem Buch zeigt Muschg, daß die Schweiz in den letzten Jahrzehnten entscheidende Weichenstellungen wie die, sich zu Europa zu bekennen, verpa...
»Im dritten Roman von Adolf Muschg (erstmals erschienen 1969) spielen alle - sie spielen 'mit dem Feuer' oder einfach nur so: mit dem Flipper oder dem Tischfußballgerät, auf der Mundharmonika oder der Gitarre, mit Schachfiguren oder der Polizei. Man spielt Trauerfeier und Maskenball, mit Ideen, Theorien und Menschen, einer spielt einen Toten, ein anderer den Detektiv, ein dritter den Mörder. ... Das Hauptspiel wird von Andres in Gang gesetzt: wie man von der Bildfläche verschwindet, indem man ein Unfall inszeniert, um dem Ermordetwerden zuvorzukommen.« FAZ
»Im dritten Roman von Adolf Muschg (erstmals erschienen 1969) spielen alle - sie spielen 'mit dem Feuer' oder einfach nur so: mit dem Flipper oder...