Das Ziel der Untersuchungen dieses Buches wird also im wesentlichen das sein, aus dem weiten Bezirk des Ästhetischen diejenigen seelischen Erlebnisse psychologisch zu erhellen, die sich auf "Kunst" beziehen, andrerseits jedoch den ebenfalls sehr weiten Begriff der Kunst nur soweit heranzuziehen, als er ästhetischem Erleben dient oder zum mindesten dienen kann. Es sei dahei nochmals betont, daß eine solche Einengung der Begriffe nicht willkürlich ist, sondern durchaus auf der Linie des Sprachgebrauchs liegt. [...]Freilich soll nun damit, daß ich sage, die Kunsterlebnisse müßten durch...
Das Ziel der Untersuchungen dieses Buches wird also im wesentlichen das sein, aus dem weiten Bezirk des Ästhetischen diejenigen seelischen Erlebnisse...
Bereits das "Kunstwollen", wenn wir beim schaffenden Künstler beginnen, ist höchst verschieden: während für viele Künste, wie Tanz, Musik, Lyrik das Ausdrucksbedürfnis im Vordergrund steht, überwiegt in andern Künsten wie in der Epik, der Architektur, der Malerei eine davon völlig verschiedene seelische Einstellung: das Gestaltungsbedürfnis (von dem die "Nachahmung" nur eine Sonderform ist). Gewiß sind in allen Künsten beide Faktoren nebeneinander am Werke, aber schon das Überwiegen des einen oder des anderen bedeutet tiefgehende Verschiedenheiten. Dazu kommt die Verquickung...
Bereits das "Kunstwollen", wenn wir beim schaffenden Künstler beginnen, ist höchst verschieden: während für viele Künste, wie Tanz, Musik, Lyrik ...
Aber auch das zeitliche oder, was- dasselbe bedeutet, das psychologische Prius, besteht nicht so unbedingt, wie man meinen könnte. Denn auch rein psychologisch genommen setzt das auf ästhetische Wirkung ausgehende Kunstschaffen (und nur ein solches rechneten wir ja zur Kunst im engeren, hier behandelten Sinne) bereits ein in der Vorstellung vorweggenommenes ästhetisches Genießen voraus, und der schaffende Künstler wird in seinem Gestalten stets von solchen vorwegnehmenden Rücksichten auf ein Genießen zum mindesten mitbestimmt, ja er ist selbst der erste Genießende. [...]Eine...
Aber auch das zeitliche oder, was- dasselbe bedeutet, das psychologische Prius, besteht nicht so unbedingt, wie man meinen könnte. Denn auch rein psy...