»Ich bin das Gesamtkunstwerk« - diesen dahingeworfenen Satz des Protagonisten in Mark Kanaks vielschichtigem Hörspiel kann man ohne zu zögern auf das ganze Stück anwenden. Denn das Ergebnis der kongenialen Zusammenarbeit von Mark Kanak (Text, Ton und Regie), Jukka-Pekka Kervinen (Musik) und Blixa Bargeld (Sprecher) ist ein Gesamtkunstwerk der besonderen Art: ein akustisches Feuerwerk, ein Höllentrip direkt ins Gehirn eines Menschen, der ohne sein Zutun in ein Tollhaus geraten ist.Ähnlich wie Herrn K. aus Kafkas Prozeß scheint auch Niedermoor, einem 62-jährigen Patienten in einer...
»Ich bin das Gesamtkunstwerk« - diesen dahingeworfenen Satz des Protagonisten in Mark Kanaks vielschichtigem Hörspiel kann man ohne zu zögern auf ...
Punkt für Punkt gliedert Mark Kanak seine Prosa-Assemblage nach dem Nummerierungsschema aus Wittgensteins "tractatus logico-philosophicus". Freilich enthalten die einzelnen Paragraphen keine Axiome und Folgerungen, sondern ineinander verschnittene literarische Zitate und Satzbruch aus der Informatik, Iurisprudenz und Psychiatrie oder "zugerichtete" Gebrauchsanweisungen für alltägliche Geräte.Gleichsam zur Lockerung streut der Autor kalkulierte Kalauer und Anekdoten in seine Komposition. Das Gestaltungsprinzip eines solchen "tractatus illogico-insanus" setzt vor allem das Abwegige,...
Punkt für Punkt gliedert Mark Kanak seine Prosa-Assemblage nach dem Nummerierungsschema aus Wittgensteins "tractatus logico-philosophicus". Freilich ...
Ein Mann (Drall, Blixa Bargeld) fährt von Berlin aus mit seiner Freundin (Ella, Hanna Rollmann) für einen Tag an die Ostsee. Am Strand im »Nowhere-Niemandsland« Strandbad Zinnowitz beginnt er an der Übersetzung eines Textes zu arbeiten. Dabei stößt er auf ein Wort, das er nicht versteht: »Schenkelatmung«. Was folgt, ist ein Bewusstseinsstrom, ein Audio-Tagtraum, der von den Sandkörnern des Strandes über von Drall geschriebene Seiten bis zu den Wellen des Meeres reicht und zu einer Fähre am Horizont, der - unablässig von Erinnerungen durchsetzt - aber doch stets zurückkehrt zu...
Ein Mann (Drall, Blixa Bargeld) fährt von Berlin aus mit seiner Freundin (Ella, Hanna Rollmann) für einen Tag an die Ostsee. Am Strand im »Nowhere-...
Drall traumt von Ella, Ella traumt von Drall, und keiner der beiden traut dem anderen. Dass nichts so ist, wie es scheint, gilt als Credo in Mark Kanaks Prosabuch Lügendetektor, das in zwei Spalten formatiert, links die Perspektive des Mannes auf Deutsch, rechts auf Englisch, hier allerdings immer wieder durch Ella zurechtgerückt, zeigt. Freilich erweist sich auch dieser Eindruck als fraglich: beide Textspuren konnten genauso gut im Kopf eines/r Einzigen ablaufen. In satirischer Uberzeichnung führen Dralls Auslassungen und Ausschweifungen einen durch und durch sexualisierten Münchhausen...
Drall traumt von Ella, Ella traumt von Drall, und keiner der beiden traut dem anderen. Dass nichts so ist, wie es scheint, gilt als Credo in Mark Kana...