Diese autobiographischen Aufzeichnungen nannte das "Darmstädter Echo" bei ihrem Erscheinen 1971 "ein kleines Meisterstück". Und als Hildesheimers Roman "Tynset" 1965 erschien, schrieb Hans Schwab-Felisch: "Mit diesem Buch hat Wolfgang Hildesheimer eine Höhe erreicht, die in unserer heutigen Literatur nur von wenigen gehalten wird." In der Folge von "Tynset" sind die neuen Aufzeichnungen "Zeiten in Cornwall" zu sehen. War Tynset der Fixpunkt einer erträumten Flucht, ist Cornwall geographisch konkret zu verstehen. Wolfgang Hildesheimer rief sich jene Zeit ins epische Gedächtnis, die er von...
Diese autobiographischen Aufzeichnungen nannte das "Darmstädter Echo" bei ihrem Erscheinen 1971 "ein kleines Meisterstück". Und als Hildesheimers Ro...
Ein vormittägliches Gespräch zwischen einem Mann und einer Frau erhält eine abrupte Wendung: »Biosphärenklänge« werden spürbar, wo die »Erträglichkeitsgrenze« erreicht ist. Zunächst bei ihm breitet sich ein lähmendes Gefühl aus, läßt ihn Unregelmäßigkeiten beobachten, sie als Vorzeichen deuten: seine Lethargie, die fehlende Kochlust, der tote Telefonanschluß, das ungewöhnliche Hundegebell von außen, ein toter Vogel, der vom Dach fällt. Auch die Frau überkommt die Gewißheit, daß die Grenzen der Erträglichkeit eines Tages überschritten werden. Warten auf den...
Ein vormittägliches Gespräch zwischen einem Mann und einer Frau erhält eine abrupte Wendung: »Biosphärenklänge« werden spürbar, wo die »Er...
"Wolfgang Hildesheimer hat ein ganz kleines Buch geschrieben, das sehr traurig ist und eines der lustigsten. Es heißt 'Mitteilung an Max über den Stand der Dinge und anderes'. So waren schon die sechs Seiten überschrieben, die Hildesheimer 1981 zur Festschrift für Max Frisch beisteuerte, und aus jenen sechs Seiten sind nun sechzig geworden. ... Hildesheimer liebte bislang die Sprache als ein ehrliches Material für täuschende Veranstaltungen. Jetzt scheint auch sie ihm in Verruf geraten. ... Er gebarucht die Sprache konsequent, wo sie inkonsequent ist; er faßt sie wörtlich auf, wo sie...
"Wolfgang Hildesheimer hat ein ganz kleines Buch geschrieben, das sehr traurig ist und eines der lustigsten. Es heißt 'Mitteilung an Max über den St...
"Tynset" - das ist der magische Pol eines exzessiven Monologs, in dem ein Ich-Erzähler in einer langen schlaflosen Nacht das Inventar seines Lebens und seines Bewußtseins ausbreitet. Wortreiche Bekenntnisse, akribische Selbstbeobachtung, quälende Erinnerungen und auswuchernde Halluzinationen ordnen sich zueinander in einer kunstvollen Komposition. Walter Jens empfiehlt Tynset als ein Buch, "das wir getrost den nach uns Kommenden vorzeigen können, weil es mehr als andere Bücher von unserem Bewußtsein und unserer Einsamkeit, von unseren Zwiesprachen mit der Geschichte, unserer Hoffnung...
"Tynset" - das ist der magische Pol eines exzessiven Monologs, in dem ein Ich-Erzähler in einer langen schlaflosen Nacht das Inventar seines Lebens u...
Hildesheimers Mozart ist ein essayistisches Meisterwerk: nicht das Buch eines Musikologen, keine Biographie, in welchem Sinne auch immer, sondern das Buch eines Schriftstellers und Künstlers, der dem kreativen Prozeß der Kunst um einiges nähersteht, der, geschult durch Psychoanalyse, versucht, den Prozessen des Schöpferischen auf den Grund zu kommen, der aber nicht dem Fehler verfällt, sich der eigenen Seele als Maßstab für die seines Helden zu bedienen. »Es ist Ihnen hier etwas Einzigartiges geglückt«, schreibt Peter Weiss 1978, ein Jahr nach dem Erscheinen, an Wolfgang...
Hildesheimers Mozart ist ein essayistisches Meisterwerk: nicht das Buch eines Musikologen, keine Biographie, in welchem Sinne auch immer, ...