Das 20. Jahrhundert war nicht kurz, wie manche geschrieben haben, sondern lang, ja sehr lang. Denn wenn wir heute auf es zurückblicken, erkennen wir die bleibenden Lebensleistungen von Intellektuellen, wie es sie im 21. Jahrhundert kaum mehr gibt. Sie haben gehadert, sie haben geschuftet, sie haben geschrieben und gelebt, vor allem aber ragten sie heraus - und ragen hinein bis in unsere Zeit: von Martin Heidegger bis Jacques Derrida, von Michel Foucault bis Judith Butler. Hans Ulrich Gumbrecht hat viele von ihnen gekannt. In persönlichen Profilen zeichnet der Stanford-Professor, selbst...
Das 20. Jahrhundert war nicht kurz, wie manche geschrieben haben, sondern lang, ja sehr lang. Denn wenn wir heute auf es zurückblicken, erkennen wir ...
Die Atombombe und der Kalte Krieg, aber auch die Währungsreform und das Wunder von Bern kennzeichnen eine Epoche, in der die Vergangenheit unaussprechbar schien und die Zukunft bedrohlich. Das Gefühl, in einer Zeit ohne Ein- und Ausgang, ohne Richtung und ohne Schutz zu leben, beschreibt Hans Ulrich Gumbrecht in seinem neuen Buch als zentral für die Stimmung nach 1945: Er nennt es Latenz. In diesem Panorama der Nachkriegszeit begegnen wir nicht nur Beckett, Heidegger oder Camus, sondern auch einem Kind, das 1948 in einer zerbombten deutschen Stadt zur Welt kommt. Gumbrecht...
Die Atombombe und der Kalte Krieg, aber auch die Währungsreform und das Wunder von Bern kennzeichnen eine Epoche, in der die Vergangenheit unaussp...
Wer verspürt nicht Endzeitmelancholie, wenn liebgewonnene Traditionen verschwinden und den sprichwörtlichen Bach hinuntergehen? In zehn prägnanten Essays beleuchtet Hans Ulrich Gumbrecht kenntnisreich wie kurzweilig den tatsächlichen Niedergang einzelner Phänomene - vom samstäglichen Fernsehabend über ausufernd-körperliche Leidenschaft, Gelehrtheit, das Rauchen, Bargeld und Geisteswissenschaften bis hin zum Stierkampf: scharfsinnige, stilistisch brillante Kommentare auf unsere Gegenwart.
Wer verspürt nicht Endzeitmelancholie, wenn liebgewonnene Traditionen verschwinden und den sprichwörtlichen Bach hinuntergehen? In zehn prägnanten ...
Das historische Weltbild des 19. Jahrhunderts wurde, wie es scheint, mittlerweile von einer 'breiten Gegenwart' abgelöst. Damit verschiebt sich auch der Blickwinkel einer philologischen Mediävistik. An die Stelle der historischen Interpretation rückt die Dynamik der Horizontverschmelzungin der Begegnung mit vormoderner Literatur. Es entwickelt sich ein neues Augenmerk auf die materiellsinnliche Qualität der Überlieferung.Hans Ulrich Gumbrecht zeigt auf, welche neuen Zugriffe auf die Lektüre, Materialität und Alterität mittelalterlicher Literatur sich anbieten. Unter der Prämisse,...
Das historische Weltbild des 19. Jahrhunderts wurde, wie es scheint, mittlerweile von einer 'breiten Gegenwart' abgelöst. Damit verschiebt sich auch ...