Andrej Platonov (1899-1951) wird in der Regel mit dem Begriff des Utopischen verbunden. Dessen ungeachtet verknüpft Hans Günther Platonovs Werk hier stärker mit kulturellen beziehungsweise sprachlichen Zusammenhängen und Traditionen. Neben dem Aspekt der Utopie betrachtet er dabei den der Melancholie, der sich teilweise mit toska (Schwermut, Sehnsucht), einem Schlüsselwort der russischen Kultur, überschneidet. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Romane "Cevengur" und "Die Baugrube". Wird "Cevengur" unter dem Gesichtspunkt der Hybridisierung, der wechselseitigen Durchdringung von...
Andrej Platonov (1899-1951) wird in der Regel mit dem Begriff des Utopischen verbunden. Dessen ungeachtet verknüpft Hans Günther Platonovs Werk hier...
In den 1920er Jahren entwickelt Andrej Platonov (1899-1951), zunächst enthusiastischer Befürworter der Revolution, zunehmend eine subversive Haltung. Die Ablehnung der sich verfestigenden sowjetischen Ideologie tritt bereits in dem utopiekritischen Roman Cevengur zutage. Nach Stalins Kritik an seiner Erzählung "Zum Vorteil" (1931) durchlebt Platonov eine tiefe persönliche und schöpferische Krise. In dieser Situation entsteht seine Abrechnung mit der Psychopathologie des Totalitarismus: das kaum bekannte Romanfragment Der Makedonische Offizier (1932-1936). Kennzeichnend für sein...
In den 1920er Jahren entwickelt Andrej Platonov (1899-1951), zunächst enthusiastischer Befürworter der Revolution, zunehmend eine subversive Haltung...