André Gide hatte sich vorgenommen, die Revolution, die Mallarmé auf dem Gebiet der Poesie ausgerufen hatte, für den Roman zu vollziehen. Die Suche nach dem einzigen, absoluten Roman führte aber ironischerweise zum Zersplittern des Genres in eine Vielzahl »kleiner Literaturen«. »Die Gräfin« und »Die WillKür«, beide von Gide als Sotie bezeichnet, sind nicht nur spielerische Fingerübungen, sondern zugleich humorvolle Kommentare zu Geschichte und Theorie der literarischen Gattungen. Ergänzt werden sie von dem Text »Die unermüdliche Marquise«, in dem Éric Chevillard den...
André Gide hatte sich vorgenommen, die Revolution, die Mallarmé auf dem Gebiet der Poesie ausgerufen hatte, für den Roman zu vollziehen. Die Suc...
Ende des 19. Jahrhunderts in der Romandie. Ein Pastor und seine Frau Amélie adoptieren ein blindes Mädchen, Gertrude. Schon bald verliebt sich der älteste Sohn in Gertrude, aber der Vater, der ebenfalls Gefühle für die Blinde hegt, verhindert dies und beginnt selbst ein Verhältnis mit ihr. Als Gertrudes Augen operiert werden und sie sieht, wie traurig ihre Adoptivmutter über die Affäre ist, sieht sie nur einen einzigen tragischen Ausweg.
Über Liebe, Moral und andere blinde Flecken
Ende des 19. Jahrhunderts in der Romandie. Ein Pastor und seine Frau Amélie ad...
"Die Falschmünzer", erschienen 1925, gilt als Meilenstein des modernen Romans und beleuchtet ausdrucksstark die psychologischen Untiefen einer Pariser Gesellschaft an der Schwelle zur Moderne. Gide konstruiert ein raffiniertes Spiel mit Perspektiven, indem er den Entwicklungsroman mit experimenteller Metaebene und der Infragestellung moralischer Werte verschränkt. Der Text verknüpft verschiedene Erzählstränge rund um Olivier, Bernard und ihre milieugeprägten Konflikte und setzt sich in kunstvoller Weise mit Themen wie Identität, Authentizität und künstlerischer Schaffenskraft...
"Die Falschmünzer", erschienen 1925, gilt als Meilenstein des modernen Romans und beleuchtet ausdrucksstark die psychologischen Untiefen einer Parise...