Eine Ästhetik schreibt man weder für den Schöpfer noch für den Betrachter des Schönen, sondern ausschließlich für den Denker, dem das Tun und die Haltung beider zum Rätsel wird. Den versunken Genießenden kann der Gedanke nur stören, den Künstler nur verstimmen und verärgern; so wenigstens, wenn der Gedanke zu begreifen sucht, was eigentlich sie tun und was ihr Gegenstand ist. Beide reißt er aus ihrer visionären Haltung, obschon beiden das Empfinden des Rätselhaften nahe genug liegt und mit zu ihrer Einstellung gehört. Beiden ist diese ihre Einstellung das Selbstverständliche;...
Eine Ästhetik schreibt man weder für den Schöpfer noch für den Betrachter des Schönen, sondern ausschließlich für den Denker, dem das Tun und d...
Das neuzeitliche Denken hat die Grundwissenschaft der Philosophie in der Erkenntnistheorie gesucht. Man setzte dabei voraus, daß wir von der Erkenntnis mehr wüßten als von ihrem Gegenstande; man übersah, daß sie selbst ein großes Rätsel ist, weil das Verhältnis, von dem sie handelt, das von Subjekt und Objekt, ein transzendentes ist, d.h. buchstäblich ein das Bewußtsein überschreitendes. Ist doch der Gegenstand der Erkenntnis ein unabhängig vom Erkennen bestehender. [...] Damit stehen wir heute vor der Aufgabe einer neuen Ontologie. Daß es nach all den Fortschritten der...
Das neuzeitliche Denken hat die Grundwissenschaft der Philosophie in der Erkenntnistheorie gesucht. Man setzte dabei voraus, daß wir von der Erkenntn...
Vor dieser Perspektive dürfte auch der Einwand verschwinden, es ginge ja dann nicht mehr um Geschichte, sondern um Philosophie. Bei allem "Geschehen" eben geht es um etwas, was im Werden ist ; in der "Geschichte" der Philosophie ist die Philosophie im Werden. Im Rückschauen stellt sich Geschichte stets als das Werden eines Gewordenen dar. Sofern aber der Historiker selbst mitten im Werdegange steht, muß er ebenso wie jeder Systematiker davon ausgehen, daß hierdurch die natürliche Richtung philosophischen Denkens vorgezeichnet ist. Es darf sich also auch für ihn um nichts anderes...
Vor dieser Perspektive dürfte auch der Einwand verschwinden, es ginge ja dann nicht mehr um Geschichte, sondern um Philosophie. Bei allem "Geschehen...
Unsere Zeit steht vor den Toren einer neuen Metaphysik - einer sehr anderen zwar als der alten, einer ernüchterten, unspekulativen, sehr bescheiden gewordenen, dennoch aber dem Problemgehalt nach einer echten Metaphysik. Auch diese Metaphysik bedarf als Grundlage einer Ontologie. Sie kann nicht ohne philosophia prima bestehen. Aber es muß eine entsprechend neue Ontologie sein. Sie wird niemals als Ganzes "von oben her" zu entwerfen, niemals als System zu konzipieren sein. Sie muß "von unten auf" in Angriff genommen werden, muß aus der Detailforschung, aus der Analyse aufweisbarer...
Unsere Zeit steht vor den Toren einer neuen Metaphysik - einer sehr anderen zwar als der alten, einer ernüchterten, unspekulativen, sehr bescheiden g...
Den Untersuchungen "Zur Grundlegung" und denen über "Möglichkeit und Wirklichkeit" stelle ich mit der Allgemeinen Kategorienlehre, die den "Aufbau der realen Welt" umreißen soll, das dritte Stück der Ontologie an die Seite. Die Entfaltung des neuen Themas ist durch die vorausgegangenen Bände eindeutig vorgezeichnet. Man wird sich der dort mehrfach erörterten Gründe erinnern, warum alle ins Besondere und inhaltliche gehende Ontologie die Form der Kategorienlehre annehmen muß. Nicht von Verstandesbegriffen handelt die Kategorienlehre, sondern von den strukturellen Fundamenten der realen...
Den Untersuchungen "Zur Grundlegung" und denen über "Möglichkeit und Wirklichkeit" stelle ich mit der Allgemeinen Kategorienlehre, die den "Aufbau d...
Seit dem Herbst 1943 hat das vorliegende Buch auf seine Veröffentlichung gewartet. Es gehört in die Reihe ontologischer Bände, die ich vor 15 Jahren herauszugeben begann, und mit ihm suche ich dieser Reihe eine Art Abschluß zu geben, der zugleich Ausblicke eröffnet. Über einer "Grundlegung" erhebt sich die Untersuchung der Seinsmodi und Seinsweisen, benannt nach ihrem Hauptproblem "Möglichkeit und Wirklichkeit", dieser folgte "der Aufbau der realen Welt", der Form nach eine allgemeine Kategorienlehre. Es bedarf hiernach keiner Rechtfertigung, daß nun das vierte Stück der Reihe die...
Seit dem Herbst 1943 hat das vorliegende Buch auf seine Veröffentlichung gewartet. Es gehört in die Reihe ontologischer Bände, die ich vor 15 Jahre...
Die vier Untersuchungen, die ich in diesem Buche zusammengefasst vorlege, - über das Seiende als Seiendes, Dasein und Sosein, die Realitätsgegebenheit und das ideale Sein - bilden den Auftakt zu einer Ontologie, die ich seit zwei Jahrzehnten in Arbeit habe, deren nächstfolgende Teile im Entwurf bereitliegen und in absehbarer Zeit folgen sollen. [...] Die Zeiten der alten, aprioristisch-dekuktiven Ontologie wieder heraufzuführen, kann das Anliegen heutiger Bemühung nicht sein. Wohl müssen manche der alten Themen in neuem Gewande wiederkehren; Probleme stehen und fallen ja nicht mit den...
Die vier Untersuchungen, die ich in diesem Buche zusammengefasst vorlege, - über das Seiende als Seiendes, Dasein und Sosein, die Realitätsgegebenhe...
Es ist das zweite Stück der Ontologie, das ich in diesem Bande vorlege. Es knüft aufs engste an die vier Untersuchungen "Zur Grundlegung der Ontologie" an, die ich vor zwei Jahren herausbrachte; es verhält sich zu den letzteren wie das Kernstück einer Wissenschaft zu den Präliminarien. Es steht mitten inne zwischen diesen und der schon viel spezielleren Analyse des kategorialen Aufbaus der realen Welt. [...] Es geht in diesem Buch also nicht um "Möglichkeit und Wirklichkeit" allein. Es geht noch um vieles mehr, was ein Buchtitel nicht aussprechen kann. Möglichkeit und Wirklichkeit...
Es ist das zweite Stück der Ontologie, das ich in diesem Bande vorlege. Es knüft aufs engste an die vier Untersuchungen "Zur Grundlegung der Ontolog...
Wenn man an ein wissenschaftliches Problem mit philosophischer Methode herantritt, um ihm die prinzipiellen Grundlagen abzugewinnen, auf denen sein Inhalt sich erbaut, so ist es immer die erste Angelegenheit, die [...] ins Reine zu bringen, d.h. sich über den vorliegenden Bestand des Problems selbst als solchen Rechenschaft zu geben. Und will man hierbei sicher gehen, so muss man sich an diejenige Wissenschaft halten, die das betreffende Problem zu ihrem speziellen Gegenstand hat. In unserem Falle haben wir es mit einem ganzen Zyklus von Spezialwissenschaften zu tun, die alle gemeinsam, nur...
Wenn man an ein wissenschaftliches Problem mit philosophischer Methode herantritt, um ihm die prinzipiellen Grundlagen abzugewinnen, auf denen sein In...