Diese Untersuchung wendet sich gegen die verbreitete Interpretationstendenz, Platons Anamnesislehre als Lehre von einer Art gelingender Identifikation auszulegen. Dabei wird behauptet, Platon habe geglaubt, der Mensch besitze auf eine mythisch unerklarliche Weise die Begriffe aller Dinge apriori in sich und brauche sich beim Anblick eines konkreten Einzeldings nur an diesen vorgeburtlichen Besitz zu erinnern, um dieses Ding begrifflich richtig zu identifizieren. Durch eine sorgfaltige, dem Wortlaut im einzelnen folgende Interpretation zeigt Lee, dass der Mensch nach Platon lediglich in der...
Diese Untersuchung wendet sich gegen die verbreitete Interpretationstendenz, Platons Anamnesislehre als Lehre von einer Art gelingender Identifikation...