"Our daily encounters with forgetting have not taught us enough about how much power it exercises over our lives, what reflections and feelings it evokes in different individuals, how even art and science presuppose with sympathy or antipathy forgetting, and finally what political and cultural barriers can be erected against forgetting when it cannot be reconciled with what is right and moral. . . . We find that cultural history provides a helpful perspective in which the value of the art of forgetting emerges. . . . That is the subject this book (through which flows Lethe, the meandering...

Wenn es eine Gedchtniskunst gibt, sollte es dann nicht auch eine Kunst des Vergessens geben? Wieviel Vergessen braucht oder vertrgt eine Kultur, und wann berschreitet die Vergelichkeit die Grenzen der Moral? Auf solche Fragen kann besser antworten, wer sich mit der Kulturgeschichte des Vergessens vertraut gemacht hat. Diese Geschichte legt Harald Weinrich hier vor - ebenso gelehrt wie stilistisch brillant geschrieben, ebenso unterhaltend wie zum Nachdenken einladend.

Harald Weinrich, einer der großen Literatur- und Sprachwissenschaftler unserer Zeit, hat in seinen Werken viele Themenkreise berührt."Tempus","Linguistik der Lüge","Lethe","Knappe Zeit"- schon die Titel seiner berühmten Bücher legen Zeugnis davon ab, wie weit das Spektrum der Fragen reicht, denen der Autor in ihnen nachgeht. Die sinnliche Anschauung, geschärft durch den hermeneutisch geschulten Blick, ist dabei stets ein Kennzeichen seines Stils gewesen. §Ist Goethes Mephistopheles, wie Madamede Staël gemeint hat, ein"zivilisierter Teufel"? Und wo verlaufen überhaupt die Grenzen von...