"Unter der Rubrik VERMISCHTES stand in der Sonntagsausgabe der Krntner "Volkszeitung" folgendes: "In der Nacht zum Samstag verbte eine 51jhrige Hausfrau aus A. (Gemeinde G.) Selbstmord durch Einnehmen einer berdosis von Schlaftabletten." Es ist inzwischen fast sieben Wochen her, seit meine Mutter tot ist, und ich mchte mich an die Arbeit machen, bevor das Bedrfnis, ber sie zu schreiben, das bei der Beerdigung so stark war, sich in die stumpfsinnige Sprachlosigkeit zurckverwandelt, mit der ich auf die Nachricht von dem Selbstmord reagierte."
"Unter der Rubrik VERMISCHTES stand in der Sonntagsausgabe der Krntner "Volkszeitung" folgendes: "In der Nacht zum Samstag verbte eine 51jhrige Hausfr...
Nach seinem "Versuch über die Müdigkeit" und dem "Versuch über die Jukebox" legt Peter Handke hier den "Versuch über den geglückten Tag" vor. Das Ich der Erzählung betrachtet den geglückten Tag als Abenteuer, das "carpe diem" des Horaz' übersetzt er neu mit "pflücke den Tag", aus geglückten Augenblicken den "geglückten Tag zu pflücken", ist sein Anliegen. "Wie viel mehr wäre mit dem Tag zu machen, mit nichts als dem... Wenn ich es nicht jetzt mit dem Tag versuche, dann habe ich seine Möglichkeiten auf Dauer verspielt..."
Nach seinem "Versuch über die Müdigkeit" und dem "Versuch über die Jukebox" legt Peter Handke hier den "Versuch über den geglückten Tag" vor. Das...
Vorsichtig schauend, tastend, sich der Dinge erst vergewissernd, unternimmt Peter Handke es, ber zwei Jugoslawien-Durchquerungen whrend des Krieges zu sprechen. Sein Text, dessen beide Teile jeweils unmittelbar nach den Reisen entstanden sind, zeigt ihn als genauen Beobachter, als einen poetischen Beschwrer der kleinen Ereignisse, als Mitleidenden mit den Menschen an den Orten des Geschehens.
Vorsichtig schauend, tastend, sich der Dinge erst vergewissernd, unternimmt Peter Handke es, ber zwei Jugoslawien-Durchquerungen whrend des Krieges zu...
Das erste Mal war Peter Handke im Mrz 1998 fr einige Tage als Besucher des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag, und vier Jahre spter reiste er zum Prozess gegen Slobodan Milosevic erneut dorthin, gleich in den ersten Tagen nach der Erffnung und fast ein halbes Jahr danach, als die Zahl der anwesenden Journalisten und Kamerateams deutlich geschrumpft war. Doch sieht Handke sich nicht als "Prozessberichterstatter"; er setzt auf den genauen Augenschein, auf die Wirklichkeit hinter den Bildern, auf das Erzhlen: von Prozesszeugen, die zufllig im selben Hotel wohnen, von den muslimischen...
Das erste Mal war Peter Handke im Mrz 1998 fr einige Tage als Besucher des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag, und vier Jahre spter reiste...
Publikumsbeschimpfung und andere Sprechstücke§Diese drei Stücke ohne Handlung, ohne Szenenbilder und ohne Requisiten sind Sprechstücke, die, nach den Klangelementen der Beatmusik gebaut, die Sprache selbst zum Inhalt machen, es sind Versuche, auf dem Theater Wirklichkeit durch Sprache zurückzugewinnen. Sie bedienen sich der natürlichen Äußerungsform der Beschimpfung, der Selbstbezichtigung, der Beichte, der Aussage, der Frage, der Rechtfertigung, der Ausrede, der Weissagung, der Hilferufe. Dabei zerstört der Autor den Illusionscharakter auch des modernen Theaterstücks: die Spieler...
Publikumsbeschimpfung und andere Sprechstücke§Diese drei Stücke ohne Handlung, ohne Szenenbilder und ohne Requisiten sind Sprechstücke, die, nach ...
Von einem Dezember-Nachmittag handelt die 1987 von Peter Handke veröffentlichte Erzählung. Die Arbeit am Schreibtisch ist für diesen Tag beendet, sie wird erst am nächsten Vormittag fortgesetzt: eine Zwischenzeit also. In ihr ereignet sich nichts Besonderes, nichts Außergewöhnliches (immerhin, der erste Schnee des Jahres fällt). Aber gerade dieses noch nicht durch Bedeutungen Verstellte ist es, dem der Schriftsteller auf dem Gang von seinem Schreibtisch in die Stadt, von deren Zentrum zu deren Peripherie und auf dem Nachhauseweg seine Aufmerksamkeit widmet.
Von einem Dezember-Nachmittag handelt die 1987 von Peter Handke veröffentlichte Erzählung. Die Arbeit am Schreibtisch ist für diesen Tag beendet, s...
Eine waldige Vorstadtgegend. Ein Jahrzehnt dort. Dann das Jahr. Sieben ferne Freunde. Eine verschwundene Frau. Wer? Wer nicht? Wo? Wo nicht? Der Bahnhofsplatz mit dem Baum, worin die Vögel schlafen. Die Bar der Reisenden. Die Jahreszeiten. Die Pilze. Die Wanderarbeiter. Die Nachbarn. Die Grillen. Kriege, Vulkanausbruch, heiße Quellen. Ein Steinmetz aus dem Mittelalter. Ein kleinlicher Prophet. Das Kind namens Vladimir. Die Fabel vom Lärmmacher, der gesteinigt wird von den Ureinwohnern. Die blaue russische Kirche am Waldrand. Und dann das Wiedersehensfest mit den Freunden in einer...
Eine waldige Vorstadtgegend. Ein Jahrzehnt dort. Dann das Jahr. Sieben ferne Freunde. Eine verschwundene Frau. Wer? Wer nicht? Wo? Wo nicht? Der Bahnh...
In Kindergeschichte erzhlt Peter Handke die ersten zehn Jahre im Leben eines Kindes und die Geschichte der ihm zugehrigen Erwachsenen. Weit entfernt von jeder Verharmlosung, aber auch aller pdagogischen Intention, nimmt der Erzhler dem Kind (und den Kindern) gegenber die Haltung eines Geschichtsschreibers ein.
In Kindergeschichte erzhlt Peter Handke die ersten zehn Jahre im Leben eines Kindes und die Geschichte der ihm zugehrigen Erwachsenen. Weit entfernt v...
Im neuen Buch, der geheimnisvollen und überraschungsreichen "Vorwintergeschichte" Kali, bricht eine Sängerin nach Abschluß ihrer Tournee in ihre Kindergegend auf nach Handke-Land: "In die Gegend gleich nebenan, hinter dem Kindheitsfluß. ... Dort ist der Winter noch Winter. Oder: Es ist eine Auswanderer-Gegend ... Das Einzige, was ich noch weiß: Der Untergrund dort besteht bis in die tiefsten Tiefen aus Salz Kali. ... Auch im Sommer ein schneeweißer Bergrücken mitten in der Ebene."§An jenem Ort leben die unterschiedlichsten Weltenbewohner, "Überlebende des Dritten Weltkriegs, der rund...
Im neuen Buch, der geheimnisvollen und überraschungsreichen "Vorwintergeschichte" Kali, bricht eine Sängerin nach Abschluß ihrer Tournee in ihre Ki...