Die Teil-Sage zhlt zu den berhmten nationalen Mythen. Seit Schiller gilt sie als klassischer Besitz von Triumph des Freiheitswillens ber Unterdrckung. An den Schulen wird sie so weitergereicht. Gerade fr die Schule erzhlt Max Frisch die Teil-Geschichte neu. Seine Sprache ist lakonisch, seine Darstellung souvern, ja heiter. Ein nationaler Mythos wird demontiert: die Vorgnge von 1291 werden aus der Gegenwart gesehen und interpretiert.

Max Frisch im Nachwort: "Don Juan ist ein Intellektueller wenn auch von gutem Wuchs und ohne alles Brillenhafte. Was ihn unwiderstehlich macht fr die Damen von Sevilla ist durchaus seine Geistigkeit, sein Anspruch auf eine mnnliche Geistigkeit, die ein Affront ist, indem sie ganz andere Ziele kennt als die Frau und die Frau von vornherein al Episode einsetzt - mit dem bekannten Ergebnis freilich, da die Episode schlielich sein ganzes Leben verschlingt."

"In allen Zeitungen findet man die Bilder von Bikini. Etliche Stunden, nachdem die Atombombe losgegangen ist, steht der Rauch wie ein schwarzer Blumenkohl. Diesmal ist es nur eine Hauptprobe. Auch die Palmen stehen noch. Aber das alles, kein Zweifel, wird sich verbessern lassen, und der Fortschritt, der nach Bikini führte, wird auch den letzten Schritt noch machen: die Sintflut ist herstellbar. Das ist das Großartige: wir können, was wir wollen, und es fragt sich nur noch, was wir wollen." Aus dem Tagebuch 1946-49

"Halten Sie sich fr einen guten Freund? Sind Sie sich selber ein Freund?" Zwischen diesen beiden Fragestellungen liegen 23 Fragen zum Thema Freundschaft. Die Antworten bleiben den Leserinnen und Lesern berlassen. Dieser und zehn weitere Fragebogen umkreisen die Themen Ehe, Frauen, Hoffnung, Humor, Geld, Vatersein, Heimat, Eigentum, Tod, Erhaltung des Menschengeschlechts.

Das Dienstbchlein enthlt Max Frischs zweite Erinnerung an seine Schweizer Militrzeit von 1939 bis 1943. "Ich bin ungern Soldat gewesen. Immerhin sind Erfahrungen nicht abzugeben mit der Uniform, Erfahrungen mit unserem Land, mit sich selbst." An diese Erfahrungen erinnert sich Max Frisch, an 650 Militrtage ohne Arrest.