Es kann passieren, dass Mausoleum Mann Sie mit einem leicht gereizten aber gefassten Blick durchbohrt, einen Moment innehält und wenn Sie sich als vertrauenswürdig erwiesen haben, anfängt zu erzählen. Er wird Ihnen erzählen, dass er in einer Bibliothek arbeitet, aber nicht alleine. Er wird Ihnen erzählen, dass er jeden Tag auf Arbeit Softeis isst und Kakao trinkt. Er wird Ihnen erzählen, dass seine Tante aus Toulouse kommt und er somit zu einem Viertel Franzose ist. Das ist alles egal. Sie müssen noch mal nachfragen. Fragen Sie ihn beispielsweise: Warum heißen Sie Mausoleum Mann?
Es kann passieren, dass Mausoleum Mann Sie mit einem leicht gereizten aber gefassten Blick durchbohrt, einen Moment innehält und wenn Sie sich als ve...
Du, du bist Otto Weininger, jugendlicher Asket und danach trachtend, ein ganzer mensch, d.h.: ein mann zu werden - dich und dein Jahrhundert aus den Fängen des Weibes zu befreien. Der Frau, des nichtseienden, des Alogischen, Amoralischen, das alles in die Tiefe zu reißen droht.
Du, du bist Otto Weininger, jugendlicher Asket und danach trachtend, ein ganzer mensch, d.h.: ein mann zu werden - dich und dein Jahrhundert aus den F...
Von Lindas vielen Fähigkeiten bewunderte ich am meisten, wie geschickt sie mich ignorierte; und nicht nur mich, das war das beste. Ihre Finger flogen ganz von allein über die Tastatur, während sie mal auf den Bildschirm schaute, mal aus dem Fenster, mal einfach ins Leere. In meine Richtung kam ihr Blick höchstens durch Zufall einmal, wenn er den Raum nach etwas abtastete, an dem er sich festhalten konnte.
Von Lindas vielen Fähigkeiten bewunderte ich am meisten, wie geschickt sie mich ignorierte; und nicht nur mich, das war das beste. Ihre Finger flogen...
In »check your habitus« begeben sich 18 Autor*innen auf die niemals enden wollende Reise: von den verinnerlichten elterlichen Glaubenssätzen über die Versuche des Mithaltens bis zu Gefühlen von Trauer, Verrat, Scham und Hochstapelei, also all dem, was typisch ist für den »gespaltenen Habitus« von Aufsteiger*innen.Herausgegeben von Daniela Dröscher und Paula Fürstenberg. Mit Beiträgen von Elisa Aseva, Nadire Biskin, Jan Böttcher, George Demir, Katy Derbyshire, Patrick Findeis, Heike Geißler, Dilek Güngör, Yael Inokai, Nadine Kegele, Peggy Mädler, Mehdi Moradpour, Selim...
In »check your habitus« begeben sich 18 Autor*innen auf die niemals enden wollende Reise: von den verinnerlichten elterlichen Glaubenssätzen über ...
Nicht, weil er stark genug war oder es geschafft hat, zwei Schnitte an seine Haut zu setzen, seinen Namen ändern zu lassen - er selbst zu sein. Ich will nicht zu den Menschen gehören, die uns bewundern für die Schritte, die wir machen müssen, um zu existieren, nur um letztlich die zu bewundern, die sie auch selbst gehen können.
Nicht, weil er stark genug war oder es geschafft hat, zwei Schnitte an seine Haut zu setzen, seinen Namen ändern zu lassen - er selbst zu sein. Ich w...
wie ich frau bin und immer eine meine Hand hält, meine Schulter streicht, meine Geschichten hört, an Küchentischen, an Schreibtischen, am Telefon, auf Sofakissen, Duschvorlegern und Parkbänken, immer eine, die mir Mut macht, der ich mein Herz ausschütte, an Sandstränden, in Badewannen, Betten, Zelten, auf Picknickdecken, immer eine, die da ist
wie ich frau bin und immer eine meine Hand hält, meine Schulter streicht, meine Geschichten hört, an Küchentischen, an Schreibtischen, am Telefon, ...
Ich glaube, ich weiß, wie sich Nadryw anfühlt, aber vielleicht versteht es die deutsche Sprache nicht.Ausgezeichnet mit dem WORTMELDUNGEN Förderpreis der Ulrike Crespo Foundation 2022.
Ich glaube, ich weiß, wie sich Nadryw anfühlt, aber vielleicht versteht es die deutsche Sprache nicht.Ausgezeichnet mit dem WORTMELDUNGEN Förderpre...
15 Autor*innen setzen ihre Verhältnisse ins Verhältnis zu den Verhältnissen. Es geht um Gefallen und Gefälle, Schmacht und Macht, Schmonzette und Etikette, sich-hoch-lieben und Elitekater. Ob Romantik, Sex, Freundschaft, Fürsorge oder Familie - die Texte betrachten Habitus und Liebespraxis ohne rosarote Brille und stellen offenherzig-unliebsame Fragen: Ist Liebe Luxus? Gibt es ein Recht auf Gefühle? Und wie lässt es sich eigentlich solidarisch lieben?
15 Autor*innen setzen ihre Verhältnisse ins Verhältnis zu den Verhältnissen. Es geht um Gefallen und Gefälle, Schmacht und Macht, Schmonzette und ...
In Soll & Habitus gehen fünfzehn Autor*innen das Wagnis ein, ihr Verhältnis zu Geld zu überprüfen und von ihrem Money Mindset zu erzählen. Alle geheimen Rechnungen kommen auf den Tisch: Verdienste und Schulden, Sparschweine und Wechselkurse, Diebstähle und Ablass-Rituale, Reparationspflichten und Umverteilungsfantasien. Der gespaltene Habitus, der Klassenübergänger*innen lebenslang begleitet, holt einen scheinbar auch in Bezug auf die Frage ein, was denn nun (zu) viel und was (zu) wenig ist.
In Soll & Habitus gehen fünfzehn Autor*innen das Wagnis ein, ihr Verhältnis zu Geld zu überprüfen und von ihrem Money Mindset zu erzählen. Alle g...